Tapas – spanisches Lebensgefühl auf dem Teller

Von Silke 10. Juni 2024 Kommentare 4 Min. Lesezeit
Tapas-Bar in SevillaTapas-Bar in Sevilla Foto: Rainer Sturm / Pixelio

Am 20. Juni ist World Tapas Day. Ein guter Grund, die spanische Spezialität mal wieder zu genießen. Und das gilt nicht nur für alle, die ihre Sommerferien auf Mallorca verbringen.

Tapas – was ist das eigentlich?

Wer sie einmal ausprobiert hat, der liebt die kleinen Leckereien, die fest zur spanischen und mallorquinischen Küche gehören. Das Wort „tapar“ bedeutet so viel wie „abdecken“. Den Namen verdanken die Tapas ihrer ursprünglichen Nutzung: Früher wurden in spanischen Lokalen Brot-, Schinken- oder Käsescheiben über die Sherry-Gläser gelegt, um die Flüssigkeit vor Fliegen zu schützen. Das jedenfalls ist eine der möglichen Theorien.

Viele Größen und Variationen

Heute passen nicht mehr alle Tapas-Sorten auf Sherry-Gläser. Abgesehen davon, dass sie auf Tellerchen oder in Schalen serviert werden. Die Vielfalt ist enorm und unterscheidet sich je nach Region. Es gibt sie in vielen Größen, heiß und kalt und mit und ohne Fleisch. Fans genießen sie zu jeder Tageszeit in den Tapas-Bars.

Strenge Regeln, was so alles zu Tapas wird, gibt es nicht. Selbst ein Schälchen mit Oliven oder ein Teller mit Käsestücken verdient den Namen. Die Köstlichkeiten können als Vorspeise genossen werden, aber in ausreichender Menge auch das Hauptgericht bilden. Der Vorteil dabei: Man kann viele unterschiedliche Sorten ausprobieren!

Berühmte Tapas-Sorten

Kartoffel-Tortilla gehört zu den beliebtesten Tapas

Kartoffel-Tortilla gehört zu den beliebtesten Tapas Foto: tiofiddi / Pixelio

Sehr lecker sind Patatas Bravas – knusprige Ofenkartoffeln, die oft mit einer würzig scharfen Tomatensauce serviert werden. Zum Einsatz kommen festkochende Kartoffeln. Um bei Kartoffeln zu bleiben: Auf den Kanaren gehören Papas arrugadas (Runzelkartoffeln) zu den Tapas-Spezialitäten.  Ein Rezept dafür finden Sie am Ende dieses Artikels.

Zu den Legenden gehört außerdem „Pincho de Tortilla“ (Foto), eine feine spanische Tortilla mit Eiern, Kartoffeln und Olivenöl. Ganz einfach und sehr lecker sind zudem Migas – geröstete Brotstücke, die mit Paprika, Knoblauch, Zwiebeln und anderen Zutaten serviert werden.

Von Albondigas bis Pimientos de Padron

Tapas – leckere Häppchen aus Spanien

Tapas – leckere Häppchen aus Spanien Foto: campomalo / Pixelio

Unbedingt ausprobieren sollten Sie auch Gambas al Ajillo (Gambas in Knoblauchöl), Brot mit iberischem Schinken, Ensaladilla (eine Speise, die aus gekochten Kartoffeln, Mayonnaise, Thunfisch, Eiern und klein gehacktem Gemüse besteht), Albondigas (Spanische Hackfleischbällchen mit Knoblauch, Petersilie und Pinienkernen), Calamares (frittierte Tintenfischringe) und Pimientos de Padron (grüne Paprikaschoten mit Meersalz).

Dazu passen gefüllte Oliven, Datteln im Speckmantel, Manchego-Käse, Chorizo und andere Wurst-Spezialitäten. Als Dip für viele der Tapas-Spezialitäten eignen sich (hausgemachte) Aioli und Tomatensauce.

Tapas-Bars auf Mallorca und in Berlin

Eigentlich sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Bratkartoffeln, zusammen mit Speck am Spießchen serviert, marinierte Paprikaschoten und gefüllte Champignons passen ebenso.
Um Tapas kennenzulernen, bietet sich ein Besuch in einer original Tapas-Bar an (auf Mallorca z.B. gelten die Los Maños Bar an der Placa de l’Olivar oder das Beewi am Pg. de Mallorca in Palma als Top-Adressen, aber auch in Berlin gibt es erstklassige Bars, etwa die Tapas Bar El Colmado in der Joachimsthaler Straße 10 oder das Volver in der Luisenstraße in Mitte)

Genießen mit Sherry oder Wasser

Passende Getränke für Tapas sind trockener Sherry, Bier oder Wasser, aber auch Wein wird gern dazu serviert. Das Sommergefühl gibt es übrigens gratis dazu! Übrigens lassen sich Tapas auch wunderbar selber machen. Das Buch „Vamos a las Tapas“ zum Beispiel stellt 70 köstliche Rezepte aus aller Welt vor (Edition Michael Fischer, 15 Euro).

Berühmte Tapas: Rezept für Papas Arrugadas mit Mojo

Papas arrugadas sind eine kanarische Spezialität

Papas arrugadas sind eine kanarische Spezialität Foto: Waldili / Pixelio

Sie brauchen dafür 1,5 Kilogramm kleine, festkochende Kartoffeln und 200 Gramm grobes Meersalz. So geht’s: Geben Sie die gewaschenen Kartoffeln mit dem Salz in einen Topf und füllen Sie ihn mit so viel Wasser auf, dass die Kartoffeln knapp bedeckt sind. Bringen Sie das Wasser bei starker Hitze zum Kochen, reduzieren Sie die Hitze und decken den Topf mit einem Küchentuch ab. Das sorgt dafür, dass das Wasser verdampft und die Kartoffeln dennoch gar werden. Kochzeit: etwa 25 Minuten.

Gießen Sie danach so viel Wasser ab, dass nur noch ganz wenig auf dem Topf-Boden bleibt, setzen den Deckel auf und lassen alles bei geringer Hitze weiter köcheln, bis das Wasser vollständig verdampft ist. Jetzt bildet sich die runzelige Kruste.

Servieren können Sie die Papas arrugadas zum Beispiel mit Aioli, aber auch mit roter bzw. Grüner Mojo-Sauce. Die können Sie fertig kaufen. Wenn Sie Rote Mojo-Sauce selbermachen wollen, schneiden Sie eine rote Paprika, eine Chilischote und zwei Knoblauchzehen klein, geben jeweils einen Teelöffel Kreuzkümmel und edelsüßes Paprikapulver sowie einen Esslöffel Rotweinessig dazu und pürieren Sie alles im Standmixer. Währenddessen nach und nach 150 Milliliter Olivenöl dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für Grüne Mojo-Sauce zerkleinern Sie ein Bund glatte Petersilie, ein Bund Korliander, eine grüne Chilischote, fünf Knoblauchzehen und eine grüne Paprika und geben 30 Milliliter Zitronensaft dazu und pürieren alles. Dabei kommen nach und nach 200 Milliliter Olivenöl dazu. Mit zwei Esslöffeln Rotweinessig, jeweils einem Teelöffel Kreuzkümmelpulver und Thymian, etwas Salz und Pfeffer abschmecken. Guten Appetit!

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