Ein bisschen wie Urlaub fühlt es sich an, wenn man ein Hamam, ein türkisches Dampfbad, besucht. Was daran liegt, dass nicht nur der Körper, sondern auch die Seele gepflegt werden, bis sich absolutes Wohlgefühl einstellt. Und mehr Entspannung, als man sich vorstellen kann.
Den Hamam gibt es seit über 800 Jahren
In Deutschland ist die Tradition des Hamams vielerorts noch ein Geheimtipp, aber im arabischen Raum kennt man sie seit mehr als 800 Jahren. Da wird der Körper geschrubbt, während man Neuigkeiten austauscht – der Hamam ist auch ein Ort der Kommunikation.
Säulen, Mosaike und Goldverzierungen
Man fühlt sich ein bisschen wie in 1001 Nacht, wenn man ein Hamam betritt. Kein Wunder, denn viele der Badehäuser sind im orientalischen Stil eingerichtet. Säulen und Marmor, bunte orientalische Mosaike oder Goldverzierungen gehören dazu. Der Hamam-Hauptraum, in dem Temperaturen von 38 bis 40 Grad herrschen, ist meistens rund, in der Mitte findet sich eine Liegefläche. An den Wänden gibt es steinerne Sitzflächen mit kleinen Wasserbecken, aus denen mit kupfernen Schalen kaltes oder heißes Wasser geschöpft und über den Körper gegossen wird.
Massagen mit Handschuh und Seife
Wer mag, entspannt nach dem Guss auf dem Stein in der Mitte, bevor es dann zum Körper-Peeling geht. Hier wird der Körper mit einem speziellen Handschuh gerieben, bis die Haut rot und gut durchblutet ist und sich Hautschüppchen lösen. In vielen Hamams kümmert sich darum ein Tellak oder eine Natir (Bademeister). Anschließend kommt Seife ins Spiel. Mit der wird die Besucherin (oder der Besucher) massiert, bis sich ein mächtiger Schaumberg bildet. Wer diese überaus angenehme Prozedur hinter sich hat, fühlt sich so sauber wie selten zuvor.
Nach Geschlechtern getrennt
In vielen Hamams werden die Besucher nach Geschlechtern getrennt, außerdem können sie ein Pesternal, ein Lendentuch aus Baumwolle, um die Hüfte binden. Es ist nicht nur Sichtschutz, sondern soll auch dafür sorgen, dass der Körper während des Hamam-Aufenthaltes weder auskühlt, noch überhitzt.
Hamam und Politik
Während der Hamam in den islamischen Ländern eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielt – hier wird über Politik debattiert und hier wählen Frauen die künftige Braut für ihre Söhne – ist das Bad in Mitteleuropa hauptsächlich ein Ort der Erholung. Das Foto zeigt das Hamam im Vitalhotel Alter Meierhof in Glücksburg, ein sehr schönes gibt es beispielsweise auch im Hotel Bleiche in Burg/Spreewald. Und in Berlin findet man gleich mehrere öffentliche Hamams (zum Beispiel in der Mariannenstraße 6 in Kreuzberg und in der Bülowstraße 57 in Schöneberg). Die gesundheitlichen Aspekte dieses Dampfbades jedenfalls sind zahlreich: Stress wird abgebaut, die Muskeln entspannt, der Kreislauf angeregt und die Abwehrkräfte aktiviert. Und die wichtigsten Neuigkeiten erfährt man auch….
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