Schneeschuh-Wandern: Wintersport auf großem Fuß

Von Silke 30. Dezember 2020 Kommentare 3 Min. Lesezeit
Schneeschuh-Vergnügen Foto: Rainer Sturm / PixelioSchneeschuh-Vergnügen Foto: Rainer Sturm / Pixelio

Viel Schnee gibt es im Moment leider nicht, jedenfalls nicht in Norddeutschland. Aber in Zeiten von Corona sind wir ja ans Träumen gewöhnt. Wie wäre es also mal mit einer Schneeschuh-Wanderung? Mit den Riesenschaufeln am Fuß fühlt man sich, als ob man schwebt. Kein Wunder, dass Schneeschuhe seit einiger Zeit einen Boom erleben.

Schneeschuhe: Wandern im Tiefschnee

Besonders viel Spaß macht es im Tiefschnee. Dank der großen Aufsetzfläche sinkt man nicht ein, sondern kommt richtig schnell voran. Allerdings braucht es ein bisschen Übung, denn die Schuhe sind im Schnitt 64 Zentimeter lang. Am Anfang sollte man sich eine flache Strecke suchen. Und dann los!

Anheben oder schlurfen

Die Bewegung ist wie beim Wandern, aber die Schritte sind ein bisschen breiter. Gehen Sie so, dass das Ende Ihres vorderen Schuhs ungefähr neben der Spitze des hinteren Schuhs aufsetzt. Sie können selbst entscheiden, ob Sie den Schuh ganz anhebt oder wie beim Schlurfen hinter sich herziehen.

Auf flachem Gelände üben

Üben Sie ein bisschen, bevor Sie sich an die ersten Berge wagen. Denn steile Aufstiege brauchen eine andere Technik. Hier gehen Sie seitlich im rechten Winkel zum Hang und achten darauf, dass Sie fest auftreten. Und wenn Sie einen Hang überqueren möchten, hilft der Line-Step. Dafür setzen Sie parallel zum Hang einen Schuh vor den anderen. Bergab können Sie mit den Schneeschuhen auch gehen. Oder besser: rutschen. Das geht zwar nicht so flott wie auf Skiern, aber Sie kommen voran. Achten Sie nur darauf, sich nicht zu weit nach hinten zu lehnen.

Wandern abseits der Wege

Wenn Sie sich in der Natur bewegen, können Sie auch querfeldein gehen. Es sei denn, Sie sind in einem Nationalpark unterwegs – dort müssen Sie auf dem Weg bleiben. Ganz wichtig: Suchen Sie sich Wege abseits von Loipen oder zertreten Sie die gespurten Skilanglaufwege nicht. Aber es macht sowieso viel mehr Spaß, sich eigene Wege zu bahnen!

Schneeschuhe gibt es schon seit über 5000 Jahren

So modern sie aussehen: Eine neue Erfindung sind Schneeschuhe nicht. In den Alpen bewegten sich die Menschen schn vor über 5000 Jahren durch den Tiefschnee. In den Ötztaler Alpen wurde 2003 ein Schneeschuh gefunden, der älter ist als die Gletschermumie Ötzi! Auch bei den Indianern in Nordamerika waren Schneeschuhe bekannt – sie sahen ein bisschen aus wie ein Tennisschläger mit breitmaschigem Netz. Die Breite sorgt dafür, dass man im Schnee gut vorankommt, auch wenn es keine Wege gibt.

Am Anfang nutzte man gebogene Äste

Früher baute man die Schuhe aus gebogenen Ästen, die mit Bändern verbunden wurden. Heute ist die Auswahl sehr groß. Es gibt Modelle für Herren und Damen, aus Aluminium, Holz oder Kunststoff.

Steighilfen für steiles Gelände

Am verbreitetsten sind Schneeschuhe aus Aluminium, Carbon oder kältebeständigem Kunststoff. Für einfaches Gelände und Tiefschnee genügt die einfachste Variante (auch als Classics bezeichnet). Für steile Hänge eignen sie sich allerdings nicht, weil man leicht ausrutschen kann. Andere Varianten haben Steighilfen. Die meisten Modelle eignen sich für flaches Gelände und Mittelgebirge, es gibt aber auch welche für hochalpines Gelände.

Das ist entscheidend für die Schuh-Wahl

Grundsätzlich gilt: Mit kleineren Schneeschuhen sind Sie beweglicher, mit großen sinken Sie im Tiefschnee weniger ein. Bei der Größe sollten Sie sich im Fachgeschäft beraten lassen. Die Schrittlänge spielt ebenso eine Rolle wie das Körpergewicht (inklusive Rucksack, falls Sie damit wandern wollen). Je mehr Sie wiegen, desto größer muss der Schuh sein.

Stöcke und ein GPS-Gerät

Wenn Sie mit Schneeschuhen wandern möchten, probieren Sie auch mal aus, mit Stöcken zu gehen. Am besten sind Teleskopstöcke mit großem Teller. Und damit Ihnen der Schnee nicht in die Hose gerät, sind Gamaschen sehr nützlich. Falls Sie abseits der Wege wandern wollen, können Sie ein GPS-Gerät mitnehmen, damit sie sich nicht verirren.

Übrigens: Wenn Sie nicht gleich Schneeschuhe kaufen wollen, können Sie sie in vielen Skigebieten leihen. Es gibt sogar einige offizielle Wege. Dazu gehört der knapp drei Kilometer lange Schneeschuh-Wanderweg in Hahnenklee (Harz).

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