Aufstieg auf den Eiffelturm

Von Silke 26. Dezember 2018 Kommentare 5 Min. Lesezeit
EiffelturmEiffelturm

Der Eiffelturm ist das unangefochtene Wahrzeichen von Paris. Aber das war er nicht immer: Als er erbaut wurde, sorgte sein Anblick für wenig Begeisterung. „Tragische Straßenlaterne“ nannten ihn die Pariser Künstler, als sie das Bauwerk zum ersten Mal sahen. Sie hielten es für einen Schandfleck, und das, obwohl es damals mehr als sieben Millionen Francs gekostet hatte.

Der Eiffelturm – ein Publikumsmagnet

Die Menschen in Paris selbst hatten freilich ein anderes Bild. Nach der Eröffnung des Turms, den der Architekt Gustave Eiffel entworfen hatte, strömten sie in Scharen herbei, um das neue Wahrzeichen der französischen Hauptstadt zu bewundern. Fast zwei Millionen kamen innerhalb der ersten fünf Monate und sorgten dafür, dass ein großer Teil der Baukosten schnell wieder eingenommen wurde.

Mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform

Das hat sich bis heute nicht geändert – der 324,82 Meter hohe Eiffelturm ist eines der wichtigsten Bauwerke in Paris, eines, das man gesehen haben muss. Wer kommt, genießt den weiten Blick von den Aussichtsplattformen in 57, 115 und 276 Metern Höhe. Nach oben kommt man mit einem der Aufzüge im Nord-, West- und Ostpfeiler.

Wer lieber zu Fuß geht, kann auch eine Treppe nehmen. 704 Stufen sind bis zur zweiten Etage zu bewältigen. Die dritte Etage erreicht man allerdings nur mit dem Fahrstuhl.

Restaurants und ein Kinosaal in der ersten Etage

In der ersten Etage in 57 Metern sollte man unbedingt Halt machen. Nicht so sehr wegen der Restaurants, die es dort gibt, sondern wegen des Kinosaals, in dem Filme über die Geschichte des Turms und immer wieder auch Ausstellungen gezeigt werden. Und natürlich wegen der auch von hier schon weiten Sicht. Außerdem gibt es dort eine Post und Souvenirstände und eine Simulationsshow.

Glasboden mit Blick in die Tiefe

Neu auf der Etage ist der Glasboden, den man betreten kann. Aus 57 Metern Höhe kann man auf die Menschenschlangen auf dem Vorplatz gucken. Auch die Geländer wurden durch 3,4 Zentimeter dickes Glas ersetzt. Allerdings braucht es etwas Mut, den Boden zu betreten: Es ist, als setze man einen Fuß ins Leere!

Auf dieser Etage kann man nicht nur gucken, sondern auch genießen: Hier residiert das Restaurant 58 Tour Eiffel, in dem der Sternekoch Thierry Marx am Herd steht.

Gastronomie in der zweiten Etage

Auch  in die zweite Etage in 115 Metern Höhe zieht es Touristen, die gerne gut essen. Jedenfalls demnächst wieder. Im September wurde das Restaurant Jules Verne, das bisher von Alain Ducasse geführt wurde, geschlossen – Ducasse unterlag bei der Neuvergabe der Konzession. Im Frühling 2019 wird das Restaurant vom Sternekoch Frédéric Anton neu eröffnet.

Champagner-Bar und Eiffels Arbeitszimmer in der dritten Etage

Die dritte Etage ist nur mit einem Aufzug erreichbar. Der Andrang ist meistens groß – mit Wartezeiten in der zweiten Etage sollte man rechnen. Aber das Warten lohnt sich. Der Weitblick ist noch atemberaubender – man kann die Kirche Sacré Coeur in der Ferne sehen, den Invalidendom, die Seine, das Hochhausviertel La Défense und sehr viel mehr. Nach dem Weitblick gönnt man sich eine Pause in der Champagner-Bar (täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet) oder guckt sich in Gustave Eiffels Arbeitszimmer zu, das liebevoll restauriert wurde. Wachsfiguren, die Eiffel, seine Tochter Claire und den amerikanischen Erfinder Thomas Edison zeigen, lassen den Raum beinahe belebt wirken.

Wind bringt den Turm zum Schwanken

Wer auf der Aussichtsplattform steht und das Gefühl hat, dass der Turm schwankt, der könnte Recht haben. Manchmal liegt es am Champagner, aber tatsächlich kann kräftiger Wind die Spitze schon mal um einige Zentimeter zur Seite bewegen. Dass die Höhe des Eiffelturms im Laufe der Jahre immer mal wieder auch Menschen dazu verleitet, sich mit einem Sprung das Leben zu nehmen, ist eine andere, tragische Geschichte. Inzwischen wurden Gitter aufgestellt, die Selbstmorde verhindern sollen.

Ein Werk aus 18.038 Einzelteilen

Ein paar Informationen zur Geschichte des Turms: Nur etwas mehr als zwei Jahre hatte es gedauert, bis aus 18.038 eisernen Einzelteilen und 2,5 Millionen Nieten der Eiffelturm wurde, der an das 100. Jubiläum der französischen Revolution erinnern sollte. Eröffnet wurde er anlässlich der Pariser Weltausstellung am 31. März 1889.

Zeitweise das höchste Bauwerk der Welt

Insgesamt 3000 Arbeiter hievten die Teile übereinander, bis das mit 324,82 Metern Höhe zeitweise höchste Bauwerk der Welt fertig war (1930 übernahm das Chrysler Building in New York den Job als höchstes Bauwerk – ebenfalls nur für ein paar Jahre).

Eiffel entwarf auch die New Yorker Freiheitsstatue

An welcher Stelle in der Liste der höchsten Gebäude der Welt ihr Eiffelturm heute steht, ist den Parisern herzlich egal. Sie lieben ihr Wahrzeichen im Parc du Champ de Mars, das die Stadt weithin überragt. Und sie mögen den Architekten, der immerhin auch Teile der nicht minder berühmte New Yorker Freiheitsstatue entworfen hatte.

Wo Edith Piaf ihr letztes Konzert gab

Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die legendäre Edith Piaf in der ersten Etage des Turms 1962 ihr letztes Konzert gab und auch sonst viele französische Stars dort auftreten. Gelegentlich wird der Turm auch zur Werbeplattform. Bei Tennis-Großereignissen wie den French Open bekommt er schon mal einen XXL-Tennisball umgehängt.

Der Eiffelturm als Filmdarsteller

Der Turm spielte in Filmen wie „Casablanca“, „Die Brücke am Kwai“, „James Bond 007 – Im Angesicht des Todes“, „Independence Days“ und „Armageddon“ mit, in „Mars Attacks!“, „Alien – die Wiedergeburt“ und “A World Beyond” – die Liste ließe sich noch beliebig verlängern.

Und natürlich wird der Eiffelturm abends mit Licht in Szene gesetzt. Nicht nur zu festlichen Anlässen wie etwa Silvester, wo er zur Farbsäule wird, um die herum Feuerwerk in den Himmel schießt. Jeden Abend leuchten von der Dämmerung bis ein Uhr früh 20.000 Lampen zu Beginn jeder Stunde für fünf Minuten.

Eiffelturm – Infos für Besucher

  • Adresse: Champ de Mars, 5 Avenue Anatole France, Paris
  • Öffnungszeiten: 21. Juni bis 2. September: Aufzug/Treppe 9 bis 0.45 Uhr; Rest des Jahres: Aufzug 9.30 bis 23.45 Uhr, Treppe 9.30 bis 18.30 Uhr.
  • Eintritt: Aufzug 2. Etage 16 Euro, Aufzug Spitze 25 Euro; Treppe 2. Etage 10 Euro, Treppe Spitze 19 Euro (für Kinder und Jugendliche gibt es Ermäßigungen)
  • Ticketbuchung: http://ticket.toureiffel.fr/
  • Anfahrt: Metro (Stationen Bir-Hakeim, Trocadéro, Ecole Militaire); RER (Linie C bis Champ de Mars – Tour Eiffel); Bus (Linien 22, 30, 32, 42, 63, 69, 72, 80, 82, 87); Batobus (Tour Eiffel, Port de la Bourdonnais)
  • Parken: Plätze an der Place Joffre und dem Quai Branly
  • Eiffelturm im Internet: www.toureiffel.paris/de

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