Lake Tahoe: Wilde Natur und ein Seeungeheuer

Von Silke 27. Januar 2017 Kommentare 5 Min. Lesezeit
Lake Tahoe mit Fannette IslandLake Tahoe mit Fannette Island

Der Lake Tahoe ist ein blaues Wunder. Das Wasser des Sees an der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada ist so blau, dass man es kaum glauben kann. Auch das ist ein Grund dafür, warum er ein so beliebtes Urlaubsziel ist. Das – und seine besondere Lage mitten in den Bergen.

Der Lake Tahoe liegt fast 1900 Meter hoch

Carson Range heißt die Gebirgskette der Sierra Nevada, an deren Rand der Lake Tahoe liegt. Ihre Gipfel sind bis zu 3317 Meter hoch. Der See selbst liegt ebenfalls weit oben: Er gehört mit fast 1900 Metern über dem Meeresspiegel zu den höchstgelegenen Seen der USA. Noch mehr Zahlen gefällig? Der Lake Tahoe ist bis zu 500 Meter tief und hat eine Fläche von beinahe 500 Quadratkilometern.

Wochenendausflug aus San Francisco

Wer den Lake Tahoe besuchen will, hat meist eine längere Anreise. Aus San Francisco sind es mehr als 300 Kilometer – für Amerikaner, die an große Entfernungen gewöhnt sind, ist das ein Klacks. Etwas näher ist es von Nevadas Hauptstadt Carson City und auch Reno und Sacramento sind nicht allzu entfernt. Viele Großstädter lieben es, ihr Wochenende am Lake Tahoe zu verbringen. 

Wilde Natur und Sport

Was die vielen Besucher anlockt, ist die Natur rund um den Lake Tahoe. Auch wenn an vielen Stellen des Ufers gebaut wurde, findet man auch heute noch einsame Uferbereiche. Action übrigens auch, denn man kann auf dem See Jet-Ski oder Motorboot fahren. Auch Kajak-Touren sind beliebt. Wer im Winter kommt, den lockt der Wintersport.

Traumhaft: die Smaragd-Bucht

Das glasklare Wasser ist bei Tauchern beliebt, aber auch bei Fotografen, denn manchmal leuchtet der See in einem fast unwirklichen Blau. Ein besonders beliebtes Fotomotiv ist die wunderschöne Emerald Bay (Smaragd-Bucht), die ihren Namen wirklich zu Recht trägt. Beim Blick von oben auf die Bucht kann man auch die kleine Insel Fannette Island (Foto) sehen. Es ist die einzige Insel auf dem Lake Tahoe.

Ein Seeungeheuer namens „Tessie“

Auch ein eigenes Ungeheuer hat der See. Es heißt „Tessie“. Ganz so berühmt wie sein schottischer Verwandter Nessie ist es zwar nicht, aber viele Fans hat es auch. Für noch mehr Mysterium sorgen die Schiffswracks auf dem Grund der Bucht. Was dort wohl geschehen sein mag?

Rundtour um den See

Wer am Lake Tahoe Urlaub macht, sollte unbedingt einmal drumherum fahren. Das geht auf den Straßen 89, 50 und 28 – wunderschöne Weltsichten inklusive. Für die 120 Kilometer lange Runde sollte man sich Zeit nehmen, denn es gibt wirklich viel zu sehen. Parkplätze gibt es in großer Zahl. Und wer sich traut, der kann an einem der öffentlichen Strände auch mal ins Wasser gehen. Allerdings wird es auch im Sommer allenfalls 19 Grad warm…

Blick auf die berühmte Ponderosa-Ranch

Entlang der Strecke liegen Orte wie Emerald Bay, Tahoe City, Tahoma, South Lake Tahoe, Stateline, Glenbrook, Incline Village und Crystal Bay. Vier davon liegen auf dem Gebiet von Nevada, die anderen gehören zu Kalifornien. Wenn Sie in Incline Village ankommen, lohnt sich ein Besuch der berühmten Kulisse der Ponderosa-Ranch aus der Western-Serie „Bonanza“. Sie ist ein Nachbau, aber trotzdem interessant. Leider kann man die Ranch heutzutage nicht mehr besuchen, denn sie ist im Privatbesitz und für die Öffentlichkeit gesperrt.

Glücksspiele in Stateline

Auch Glücksspieler lieben den Lake Tahoe. Was sie lockt, ist der Ort Stateline, der gleich neben dem größten Ort am See, South Lake Tahoe (23.500 Einwohner) liegt. Hier gibt es unzählige Hotels, deren Attraktion ein Rund-um-die-Uhr-Casino-Betrieb ist.

Wandertouren

Naturliebhaber lassen sich von den Casinos nicht ablenken. Sie streben zu den Wanderwegen an der Emerald Bay. Besonders reizvoll und sehr bekannt ist der  Mt. Tallac Trail (9,6 Meilen lang). Er liegt nahe South Lake Tahoe, ist aber nur zwischen Juli und Oktober passierbar. Auch der Eagle Falls Trail (1,5 Meilen lang) nahe Emerald Bay lohnt sich. Er führt zum Eagle Lake und dem Eagle Falls-Wasserfall.

Vikingsholm: Schweden an der Emerald Bay

Ein sehr interessantes Ziel ist das Anwesen Vikingsholm, das man vom Parkplatz an der Emerald Bay Road aus zu Fuß erreichen kann. Es thront am Ufer der Emerald Bay. Erbaut wurde es 1929 als Sommersitz von Lora Josephine Knight. Die Hausherrin hatte eine Schwäche für die nordische Architektur und gab Ihrem Haus deshalb den schwedischen Namen. Entworfen hat es der schwedische Architekt Lennard Palme. Zum Anwesen gehört auch ein Teehaus auf Fannette Island.

Touren durch das Schloss

Besuchen kann man Schloss Vikingsholm alljährlich zwischen dem Memorial Day (dem letzten Montag im Mai) bis Ende September (Touren tgl. zwischen 10.30 und 16 Uhr, Tickets 15, erm. 12 Dollar.

Mit der Gondel zum Heavenly Mountain Resort

Eine weitere Sehenswürdigkeit liegt etwas weiter östlich in South Lake Tahoe. Hier kann man mit einer Gondel zum Skiresort Heavenly Mountain Resort fahren. Die 2,4 Meilen lange Tour startet in Stateline und führt zu einem Aussichtspunkt mit Traumsicht über den See.  Wer mag und mutig ist, kann statt der Gondel auch die Zip Line nehmen. Bei dieser Seilbahn hängt man sich selbst mit einer speziellen Haltevorrichtung in zwei Seile ein und saust dann in hohem Tempo ins Tal. Wer im Winter kommt, findet hier traumhafte Ski-Bedingungen.  (Infos: www.skiheavenly.com).

Mit dem Schaufelraddampfer übers Wasser

Natürlich lohnt es sich, den See auch mal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben. Wie wäre es mit einer Schiffstour? Mit der „Tahoe Queen“ und der M.S. Dixie II., die beide aussehen wie Mississippi-Dampfer, kann man vom Zephyr Cove Resort auf der östlichen Seeseite in Richtung Emerald Bay fahren. Preiswert ist das Vergnügen nicht (Erwachsene zahlen 66, Kinder knapp 40 Euro(. Buchung der Schiffstour unter dem blau unterlegten Link. Außerdem gibt es Abend-Cruises mit Live-Musik und Essen. Infos unter www.zephyrcove.com.

Unterwegs mit dem Schneemobil

Das Zephyr Cove Resort ist auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge (im Winter auch mit Schneemobilen). Für Gäste gibt es 28 urige Holzhütten mit schönem Blick über den See, Restaurants und Bars, außerdem Flächen für Zelte und Campingmobile.

Ski im Winter, Wassersport im Sommer

Der Lake Tahoe ist ein Ganzjahres-Ziel. Zwischen November und Ende März herrscht zumindest auf den Bergen meist Frost, was Wintersportlern beste Bedingungen beschert. Zwischen April und Oktober kommen alle, die schneefreie Aktivitäten lieben. Im Juli und August kann es mit bis zu 34 Grad ziemlich heiß werden, was den See zur beliebten Abkühlung macht. Strandbäder oder andere Möglichkeiten, ins Wasser zu hopsen, gibt es rund um den Lake Tahoe genug.

Lake Tahoe – Infos

Anfahrt: Flug ab Frankfurt über San Francisco, Denver oder Dallas/Fort Worth zum Reno Tahoe International Airport (etwa 30 Meilen von Carson City entfernt), ab Carson City auf dem Highway 50 (etwa 30 Kilometer); ab Sacramento auf dem Highway 50 (167 Kilometer); ab San Francisco auf der Interstate 80 bis Sacramento, weiter auf dem Highway 50.

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