Der Greenshowroom, die Messe für nachhaltige Mode im Rahmen der Fashion Week, hat eine neue Location gefunden. Im Funkhaus an der Nalepastraße gibt es viel Platz für die Labels, und für die Salonshow gab es in dem historischen Gebäude einen passenden Raum mit gewölbter Decke. Und die Mode? Originell, edel und manchmal auch glamourös.
Nachhaltige Mode von elf Labels bei der Show
Elf Labels mit nachhaltiger Mode präsentierten sich diesmal bei der Show, darunter Stars wie Somy So, Inti Ferreira und Lanius.
Ganz souverän: Nachwuchs auf dem Laufsteg
Den Anfang machte das 2008 gegründete Label C. Pauli, das Designs und Stoffe für Damen- und Kindermode produziert und auch eigene Kollektionen entwirft – und bei der Show ein paar Nachwuchsmodels auflaufen ließ. Unter großem Jubel der Zuschauer zeigten die Kleinen, wie lässig man über den Laufsteg stolzieren kann.
Claudia Pauli setzt auf gewaltfreie Seide
Hinter dem Labelnamen steht Claudia Pauli, die unter anderem mit Popeline, Canvas, Single-Jersey, Gabardine und gewaltfreier Seide (für die Produktion müssen keine Seidenraupen sterben) arbeitet. Info: www.c-pauli.de
Retro-Bademode von Miss Janna
Miss Janna zeigte eine Auswahl ihrer Bademodenkollektion. Sie ist ein bisschen retro – kein Wunder, denn die schwedische Designerin Janna Drakeed hat eine Vorliebe für die 1940er Jahre. Info: www.jannadrakeed.com
Elegante Tücher von Biaggi
Das Potsdamer Atelier Biaggi zeigte Tücher, Stolen und Foulards aus Wild- und Naturseide. Die Stoffe sind mit großen Blüten oder Erdmotiven bemalt und absolute Blickfänge, die aus einem schlichten Kostüm einen spektakulären Auftritt machen. Info: www.biaggi.net
Taschen im Riesenformat
Das slowenische Label Things I Miss (Dinge, die ich vermisse) entwirft ungewöhnliche Taschen im Riesenformat und so originelle wie verspielte Kleidung mit Details, die staunen lassen, und aus so ungewöhnlichen Materialien wie Pinatex (aus Ananasblättern und -fasern, die bei der Ernte übrigbleiben) oder Fischhaut (ebenfalls ein Beiprodukt der Lebensmittelherstellung). Info: www.thingsimiss.com
Somy So bringt Glamour ins Büro
Somy So ist längst ein Stammgast beim Greenshowroom. Das Schweizer Label steht für glamouröse Business-Kollektionen. Da darf der Zweiteiler aus Rock und Jacke schon mal kräftig schwarz-weiß gemustert sein oder die schwarze Jacke mit Schößchen wird mit einer senffarbenen, gemusterten Hose kombiniert.
Ein Kleid und ein Einteiler, beides in Weiß, sind mit gelben Käfern bedruckt – auffällig und gleichzeitig sehr edel. Die Schnitte sind figurnah, aber lässig genug, um sich darin wohlzufühlen. Info: www.somyso.ch
Vegan und sexy
Vegane Mode mit sexy Schnitten (Abnäher oder ein seitlicher Schlitz am Oberteil, ein bauchfreies Top oder das Kleid, das oben zwar hochgeschlossen, aber dafür sehr kurz und geschlitzt ist) zeigt das niederländische Label Noumeon. Die Designerin Dena Simaite hat sich den Namen aus der Erkenntnistheorie des Philosophen Immanuel Kant geborgt (das Wort steht in etwa für „das Gedachte“). Denas Ziel war Mode, die gewaltfrei, ethisch produziert und trotzdem sophisticated ist. Info: www.nou-menon.com
Stylisch und klassisch: Inti Ferreira
Neben den Labels Living Blue, Laurie Procés und Jungle Folk zeigten auch Stars wie Inti Ferreira und Lanius ihre Kollektionen. Inti Ferreira aud den Niederlanden ist für klassische Schnitte mit witzigen Details bekannt. Die Stücke, die das 2007 von Semsa Ferreira gegründete Label entwirft, sind elegant, bequem und gleichzeitig sehr stylisch. Info: www.intiferreira.eu
Blüten und Naturfarben bei Lanius
Und Lanius, eines meiner Lieblings-Labels, verbindet in der Kollektion für den nächsten Sommer Weiblichkeit und Sportivität. Claudia Lanius hat sich diesmal von indischen und afrikanischen Naturvölkern inspirieren lassen. Meine Favoriten waren zarte Kleider mit Blütenmustern im japanischen Stil („Blossom Sea“), aber die Designerin bringt auch nautische Themen (Bluse mit aufgedruckten Fischen) und Stücke in Grün- und Brauntönen in die Kollektion ein.
Nachhaltige Mode und Upcycling
Die Schnitte variieren zwischen figurbetont und Oversize, und es gibt auffällige Details wie Paspeln, Schnürungen und gecroppte Säume. Spannend finde ich auch die Upcycling-Kollektion, für die übriggebliebene Stoffe, etwa aus Messebannern, zu Kleidern, Beuteln und Taschen verarbeitet wurden. Info: www.lanius.com
[Not a valid template]Eine weitere Geschichte über Lanius
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