Haben Sie schon mal etwas von Primal Movement gehört? Falls Sie jetzt unterhalb der Gürtellinie denken, liegen Sie vollkommen falsch. Hier geht es um einen Sporttrend, der richtig Spaß macht.
Primal Movement: Zurück zu den Grundformen der Bewegung
Für unsere Urahnen war das ständige Bewegen noch vollkommen normal. Und damit war nicht nur Gehen gemeint, sondern auch Beugen, Hocken, Stehen, Greifen, Kriechen und Klettern. Heute sind viele dieser Bewegungen nur noch für kleine Kinder normal: Sie hüpfen und krabbeln, sobald sie dazu in der Lage sind. Genau hier setzt Primal Movement an. Bei diesem Trend, der übersetzt soviel wie „ursprüngliche Bewegung“ heißt, geht es darum, diese Bewegungen wieder neu zu erlernen und zu trainieren. Und vielleicht auch, Tieren etwas von ihren normalen Bewegungsabläufen abzugucken.
Auf allen Vieren durch die Wohnung
Probieren Sie es doch mal aus und krabbeln auf allen Vieren durch Ihr Wohnzimmer. Fühlt sich komisch an, oder? Vielleicht spüren Sie aber auch, dass sich Ihr Körper irgendwie an diese Bewegung erinnert. Im Primal Movement gibt es viele Übungen, die den Vorteil haben, dass der ganze Körper aktiviert wird. Sie tragen, so wie der Fitnesstrend selbst, englische Namen wie Crab Reach (Krabbengang), Monkey Crawl (Affengang), Bear Crawls (auf allen Vieren gehen wie ein Bär) oder Inchworm (diese Übung, deren Übersetzung „Spannerraupe“ heißt, erklären wir etwas später).
Ohne Geräte trainieren
Viele Menschen, die die Übungen zum ersten Mal sehen, müssen schmunzeln. Aber es lohnt sich, sie auszuprobieren, denn sie sind sehr effektiv. Das Schöne daran: Sie brauchen keine Geräte und lernen die Bewegungen sehr schnell. Neben den „Tierbewegungen“ gehören auch Übungen von Ausfallschritten bis zu Kniebeugen zum Primal Movement.
Gut für Fitness und Gesundheit
Das Problem vieler Menschen heute ist, dass sie zu viel sitzen. Dadurch verkürzen sich Muskeln und eine häufige Folge sind Verspannungen an Rücken, Schultern und Nacken. Hier können die Übungen sehr hilfreich sein. Denn Primal Movement trainiert den gesamten Körper. Es verbessert die Mobilität und die Körperhaltung, stärkt die Körpermitte (den „Core“) und weil die Bewegungen ungewohnt sind, macht das Training den Kopf frei. Ganz wichtig: Wärmen Sie sich vorher gut auf.
Bekannte Übungen
Möchten Sie es mal ausprobieren? Hier kommen ein paar Übungsbeispiele.
- Crab Reach (der schon erwähnte Krabbengang): Setzen Sie sich auf den Boden und stellen die Füße auf. Die Hände setzen Sie hinter dem Körper ab. Jetzt heben Sie die Hüfte (der Körper sollte eine Linie bilden) und strecken einen Arm seitlich nach hinten aus. Senken Sie den Körper wieder ab, bis er beinahe den Boden berührt, heben die Hüfte wieder und strecken den anderen Arm nach hinten aus. Mehrmals wiederholen.
- Inchworm (die Bewegung ist von den Raupen abgeguckt). Stellen sie sich mit geschlossenen Beinen hin und beugen Sie sich dann langsam nach vorn. Setzen Sie die Hände auf (die Beine solten dabei möglichst gestreckt bleiben). Machen Sie jetzt mit den Händen kleine „Schritte“ nach vorn. Die Beine bleiben gestreckt, die Fersen werden angehoben. Gehen Sie sow weit, bis ihr Oberkörper parallel zum Boden ist, dann „wandern“ Sie langsam zurück. Mehrmals wiederholen.
- Monkey Crawl (Affengang). Gehen Sie in eine tiefe Hocke . Dann setzen Sie erst die rechte, dann die linke Hand ein Stück links vom Körper ab und schwingen Rumpf und Beine ebenfalls nach links. Anschließend in die andere Richtung wiederholen. (Dieses Video zeigt die Bewegung anschaulich: https://www.youtube.com/watch?v=fthkpkLQsro).
- Bear Crawl (Bärengang). Gehen Sie in den Vierfüßlerstand und heben dann die Knie ab, während Sie die Hüfte nach hinten schieben. Jetzt ist das Gesäß der höchste Punkt und Sie haben Ihre Beine fast gestreckt. Setzen Sie jetzt gleichzeitig die linke Hand und den rechten Fuß nach vorn (Schultern und Hüften bewegen sich dynamisch mit). Machen Sie den nächsten Schritt mit der rechten Hand und dem linken Fuß und gehen Sie so zehn Schritte. Danach können Sie die Übung mal im Rückwärtsgang probieren.
Trainieren in der Natur
Wenn Sie in der Natur sind, nutzen Sie ruhig mal die Gegebenheiten. Hüpfen Sie über Steine, kriechen Sie auf liegenden Baumstämmen, machen Sie die eben genannten Übungen auf weichem Gras. Hangeln Sie sich an Ästen entlang. Krabbeln Sie auf allen Vieren den Hang oder eine Treppe hoch oder bewegen Sie sich rückwärts…
Prima Movement im Fitness-Studio
Primal Movement wird in unterschiedlichen Fitness-Studios angeboten (teilweise auch unter dem Namen Animal Movements oder Animal Flows) – in Berlin z.B. bei Urban Gladiators oder bei Syndicate Berlin.
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