Kletterpark: Abenteuer im Waldhochseilgarten Jungfernheide

Von Silke 9. Juni 2019 Kommentare 4 Min. Lesezeit
Waldhochseilgarten JungfernheideWaldhochseilgarten Jungfernheide

Klettern gehört zu den Dingen, die alle Kinder lieben und die meisten Erwachsenen irgendwann nicht mehr tun. Was Kletterparks so interessant macht. Dort nämlich kann man in schwindelnde Höhen steigen und auf sehr wackeligen Geräten herumbalancieren. Und hat auch noch sehr viel Spaß dabei.

Kletterpark im Berliner Mischwald

Ich hatte mein erstes Klettererlebnis im im größten Kletterpark Berlins, dem Waldhochseilgarten Jungfernheide – einer liebevoll gestalteten Anlage in einem Mischwald mit bis zu 30 Meter hohen Buchen, Birken, Eichen und Robinien. Und beinahe wäre mein erster Versuch gescheitert: Meine Füße wollten sich einfach nicht bewegen, als ich vor der Leiter stand, die mich in drei Meter Höhe bringen sollte.

Ja, es ist nur eine Leiter. Aber eine mit unterschiedlich weit auseinandergelegenen Sprossen. Und zwischen der zweitobersten und der obersten klafft ein Abstand, der diese Leiter zur Herausforderung machte.

Grüner Parcours für Anfänger

Die Anlage ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Anfänger bleiben auf den Parcours’, die mit grünen bzw. blauen Schildern versehen sind, Fortgeschrittene nehmen die roten, Profis die schwarzen Parcours. Und dann gibt es auch noch „Schwarz plus“, den Parcours, der auch für Extremsportler eine Herausforderung ist.

Kletterbereiche für Profis und für Kinder

Für mich also Grün. Davon gibt es in der Jungfernheide gleich drei (Grün, Grün Fun und Grün Fly), dazu zwei blaue, zwei rote, drei schwarze und noch drei Bereiche, die explizit für Kinder gedacht sind.

Spezielle Gurte als Sicherung

Vor dem Klettern geben die Mitarbeiter des Hochseilgartensibt eine Einführung in die Benutzung der Ausrüstung. Jeder bekommt Klettergurte, die aus zwei Beinschlaufen, einem Hüftgurt, Schultergurten und Karabinern besteht, und übt auf einem Mini-Parcours in Bodennähe das Ein- und Aushaken der Karabiner. Und dann geht es los!

Klettern in drei bis 17 Metern Höhe

Die Profi-Parcours’ liegen bis zu 17 Meter hoch, für Anfänger sind drei Meter aber auch schon eine Herausforderung. Man steht auf kaum mehr als fußbreiten Sockeln dicht an einem Baum, steigt über Holzbalken, die an Seilen aufgehängt sind und bei jedem Schritt kräftig schwanken. Kriecht auf allen Vieren durch schmale Tunnel. Hangelt sich von einem Brett zum nächsten oder von Seil zu Seil, klettert durch ein Netz oder durch Schlaufen. Wandert über hängende Reifen, fußschmale Stämme oder durch eine Reihe von Schaukeln.

Der Adrenalinspiegel steigt

Es wackelt und schwankt und der Adrenalinspiegel schießt immer wieder in die Höhe. Manchmal muss man schaukeln, um zum nächsten Ziel zu kommen, manchmal gibt es eine rasante Abfahrt (Foto). Und manchmal braucht man eine Weile, bis man sich zum nächsten Schritt durchringen kann.

Ein Ort zum Angst-Abbauen

Der Hochseilgarten ist ein Ort, an dem man Ängste abbauen kann. Und Herausforderungen annimmt. Ohne Eile geht es voran, jeder Schritt wird mit Bedacht ausgeführt. Das Gedankenkarussell hat schon in der ersten Minute aufgehört, zu rotieren – man hat gar keine Zeit dafür. Statt dessen: Fokussieren auf die Aufgabe vor der Nase. Wie komme ich zur nächsten Plattform? Danach: Die Karabiner aus- und einhaken, tief Luft holen und weiterklettern.

Jeder ist ganz bei sich

Ein Stück entfernt sind die Profis in schwindelnder Höhe unterwegs, aber niemand, der selbst gerade auf seinem Parcours klettert, hat Augen für sie. Hier ist jeder ganz bei sich. Und absolut im Moment. Das ist es, was Kinder so am Klettern lieben. Und das wir Erwachsenen irgendwann mal vergessen haben. Im Kletterpark aber kommt die Erinnerung zurück.

Kletterpark: Mit der “Seilbahn” ins Ziel

Und die Füße, die anfangs immer wieder ihre Arbeit verweigert haben, funktionieren auf einmal ohne Probleme. Das nächste Hindernis wird genommen, dann wieder eins und noch eins. Eine kleine Verschnaufpause auf einem Sockel am Baum. Und weiter. Ins Ziel geht es dann per „Seilbahn“ – einfach einhaken und losflitzen. Dann ist man wieder am Boden, ein bisschen verschwitzt von der Anstrengung (und Aufregung) und sehr stolz.
Nächster grüner Parcours, ich komme!

Waldhochseilgarten Jungfernheide – Infos

  • Adresse: Eingang am Heckerdamm, Berlin-Charlottenburg (U-Bhf. Jakob-Kaiser-Platz bzw. Halemweg, über Heilmannring bzw. Halemweg bis Heckerdamm)
    Geöffnet: 2. April bis 27. Oktober, Öffnungszeiten je nach Saison unterschiedlich. Hauptsaison zwischen 27. April und 13. Oktober. Bis 25. August Sa/So und Feiertage 9-20 Uhr. Letzter Einlass zwei Stunden vor Schließung. Hinweis: Bei schlechtem Wetter kann der Kletterpark kurzfristig geschlossen werden – im Zweifelsfall lieber vorher anrufen (Tel. 030/3409 -48 18).
  • Eintritt: 24, ermäßigt 21, Kinder bis 14 J. 18 Euro; Early Bird (Sa/So und feiertags bis 13.30 Uhr) 21, erm. 18, Kinder 15 Euro. Familientag (Do ab 13 Uhr – außer an Feiertagen): 14 Euro. Kinderparcours 14, Early Bird 12, Familientag 10 Euro. Die Greifhöhe muss beim Kinderparcours mindestens 1,45 Meter betragen, ansonsten mindestens 1,90 Meter. Ausleihdauer: drei, Kinderparcours zweieinhalb Stunden. Gruppenbuchungen, auch mit Kletter-Betreuer, sind möglich
  • Info: für die Kletterausrüstung muss ein Pfand (z.B. Führerschein) als Sicherheit hinterlegt werden
    Parcours-Angebote: Grün, Grün Fun, Grün Fly, Blau und Blau Run – für Anfänger geeignet; Rot und Rot Fly – für Fortgeschrittene; Schwarz, Schwarz Fun, Schwarz Plus – Spezialisten und Extremsportler
  • Gastronomie: Gleich neben dem Hochseilgarten, am Wasserturm, gibt es seit 2012 einen Sommergarten mit Beach-Bar, in dem man heiße und kalte Getränke, Pizza, Salate, Kuchen und anderes bekommt. Er hat die gleichen Öffnungszeiten wie der Kletterpark.
  • Weitere Infos: Waldhochseilgarten Jungfernheide
  • Verzeichnis der Kletterparks in Deutschland: www.kletterparks.info

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