Lila Blütenmeer in der Lüneburger Heide

Von Silke 20. August 2024 Kommentare 4 Min. Lesezeit
Lüneburger HeideTotengrund in der Lüneburger Heide

Wenn im August die Heide blüht, verwandelt sich die Lüneburger Heide in ein lila Blütenmeer. Millionen Blüten leuchten inmitten der Wacholdersträucher – ein wunderschöner Anblick. Besonders viel zu sehen gibt es im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Dort, rund um den Wilseder Berg, findet sich die größte zusammenhängende Heidefläche Mitteleuropas. Wer während der Blüte kommt, wird den Anblick garantiert niemals vergessen.

Lüneburger Heide – Landschaft voller Melancholie

Die Lüneburger Heide liegt im Dreieck zwischen Hannover, Wolfsburg und Hamburg, und sie ist eine historische Kulturlandschaft. Ganz früher waren große Teile Norddeutschlands vollständig von Heide bedeckt, heute gibt es nur noch die Bereiche in der Lüneburger Heide.
Die Landschaft rund um Wilsede verströmt eine leise Melancholie. Das liegt an den Wacholderbüschen, die an die Hänge getupft sind. An den weiten Flächen, den Mooren, den Resten alter Hutewälder. Und dem Himmel. Besonders im Herbst, wenn sich Nebel in den Büschen verfängt und die Spinnweben in der Sonne glitzern, wird diese Melancholie spürbar.

Seit 1921 unter Schutz

Kein Wunder, dass es Gebiete mit unheimlichen Namen gibt – allen voran der Totengrund. Dass ausgerechnet dieses Fleckchen Anfang des 20. Jahrhunderts bebaut werden sollte, sorgte dafür, dass 1921 die ersten Teile der Lüneburger Heide unter Schutz gestellt wurden. Denn die Menschen reagierten zornig auf die Baupläne, für sie war die eigentümliche Landschaft schon immer ein wichtiges Ausflugsziel gewesen. Mit dem Schutz wurde sie erhalten.

Traumhafter Anblick der Heideblüte

Größte Attraktion der Lüneburger Heide ist die Heideblüte. Die färbt die sanften Hügel und ebenen Flächen zwischen den Wacholderbüschen leuchtend lila. Besonders am Abend ist der Anblick wunderschön. Zu den bekannten Heideflächen gehören der Angelbecksteich in Hermannsburg, die Behringer Heide in Bispingen, die Birkenbank bei Egestorf, die Bodenteicher Heide bei Bad Bodenteich, das Büsenbachtal bei Wörme, der Brunsberg bei Sprötze und die Fischbeker Heide. Die Liste ließe sich noch verlängern, denn es gibt viele schöne und sehenswerte Fleckchen.

Die Lüneburger Heide und die Schnucken

Wichtig für die Heideblüte sind die Heidschnucken, die rund um die Pflänzchen all das abfressen, was das Heidekraut am Wachsen hindern könnte. Ja, sie zertreten sogar die Spinnennetze, in denen sich Bienen verfangen könnten, die ja die Blüten bestäuben sollen. Kein Wunder, dass die Schafe auch als Polizei der Heide bezeichnet werden. Dass sie sich auch als Fotomotiv eignen, ist eine andere Geschichte…

Hohe Heide und Wilseder Berg

Es gibt viele Naturschutzgebiete in der Region, die in die Bereiche Hohe Heide, Luheheide, Ostheide, Südheide sowie das Uelzener und das Bevenser Becken aufgeteilt wird. Berühmt ist die Hohe Heide mit dem 169 Meter hohen Wilseder Berg. Hier leben seltene Tierarten wie der Wendehals und die Kreuzotter. Auf Wanderungen kann man ihnen mit etwas Glück begegnen.

Unterwegs auf dem Heidschnuckenweg

Einer der schönsten Wege ist der Heidschnuckenweg, der 2014 als schönster Wanderweg Deutschlands ausgezeichnet wurde. Er ist 223 Kilometer lang und verbindet Hamburg und Celle. In 14 Etappen kann man ihn wandern und sieht nicht nur die Heidelandschaft, sondern kommt auch durch hübsche kleine Orte. Weitere bekannte Wege sind der 119 Kilometer lange Freudenthalweg zwischen Hamburg und Walsrode, die 46 Kilometer lange „Lila Krönung“ (der Pfad der Heideköniginnen) zwischen Amelinghausen und Schneverdingen und der Wassererlebnispfad Hardautal (53 Kilometer lang).

Tagestouren bis 25 Kilometer

Hinzu kommen kürzere Strecken von zehn bis 25 Kilometern, die sich für Tagestouren eignen. Etwa die Lange Tour (12,1 Kilometer) durch den Wacholderwald in der Teufelsheide. Start ist am Wanderparkplatz an der Wacholderheide bei Schmarbeck (zu erreichen von Müden/Örtze auf der L280 in Richtung Unterlüß, kurz hinter Hankenbostel geht es links in Richtung Schmarbeck).

Kostenloser Entdecker-Bus

Die Verbindung mit Bussen in der Lüneburger Heide ist gut – so fährt der Heide-Shuttle zwischen Mitte Juli und Mitte Oktober 100 Haltestellen in den schönsten Orten der Region an. Die Fahrt ist kostenlos.

Die Lüneburger Heide und ihre Attraktionen

Natürlich bietet die Lüneburger Heide noch viel mehr: Wunderschöne Städte wie Lüneburg und Celle, zum Beispiel, den Barfußpark Egestorf, den Serengeti-Park in Hodenhagen, den Vogelpark Walsrode, den Heidepark Soltau und vieles mehr. Aber das Schönste ist die Magie der Heidelandschaft, die man so schnell nicht vergisst.

Hier finden Sie den aktuellen Stand der Heideblüte

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