Opéra Garnier: Wo das Phantom der Oper hauste

Von Silke 9. Juni 2023 Kommentare 3 Min. Lesezeit
Die Opéra Garnier in ParisDie Opéra Garnier in Paris Foto: Katharina Wieland Müller / Pixelio

Einer der berühmtesten Orte in der Opéra Garnier in Paris liegt genau unter ihr – ein sehr dunkler Raum mit einem See, der in der weltberühmten Geschichte „Phantom der Oper“ eine wichtige Rolle gespielt hat. Er ist der originale Schauplatz der Geschichte, die Gaston Leroux im Jahr 1910 veröffentlichte. Aber die Oper ist aus noch vielen weiteren Gründen sehenswert.

Viel Pracht in der Opéra Garnier

Paris besitzt zwei Opernhäuser – die 1875 eröffnete Opéra Garnier ist eines davon. Das andere ist die Opéra Bastille, die erst 1989 eröffnet wurde. Beide gemeinsam bilden die Opéra National de Paris.

Schon der Blick auf die Fassade der Opéra Garnier (sie wird auch als Palais Garnier bezeichnet) ist atemberaubend. Das 172 Meter lange, 125 Meter breite und 56 Meter hohe Gebäude steht auf der rechten Seite der Seine am Boulevard Haussmann und ist auch von innen die reinste Pracht. Seinen Namen verdankt es dem damals noch ganz unbekannten Architekten Charles Garnier, dessen Vorliebe dem Barock galt. Italienische Architektur vermischt sich in seinem Entwurf mit anderen Stilen. Die Pracht war beabsichtigt, denn damals war ein Opernbesuch eine Gelegenheit, bei der man sehen und gesehen werden wollte.

Skulpturen und ein Deckengemälde von Chagall

Die Pracht fing schon mit der gewaltigen Treppe aus Marmor an. Und setzte sich fort mit dem Grand Foyer, das mit Skulpturen, Gemälden, Vergoldungen und unzähligen winzigen Details gestaltet wurde. Der große Saal ist mit einem gewaltigen Vorhang und viel Rot und Gold ausgestattet. Das Deckengemälde in der Kuppel über dem Zuschauerraum stammt von Marc Chagall und entstand 1963.

Und auch von außen sollte man sich die Opéra Garnier genau anschauen. Es gibt wirklich viel zu sehen. Auffällig sind zum Beispiel die unzähligen Skulpturen an den Pfeilern der unteren Fassade. Sie symbolisieren Poesie, Gesang, Drama und Tanz. Außerdem sind Büsten Komponisten wie Beethoven, Rossini und Mozart zu sehen. Übrigens: Bis zum Bau der Opéra Bastille war die Opéra Garnier das größte Opernhaus der Welt. Die Grundfläche des Bauwerks umfasst stolze 11.237 Quadratmeter.

Unheimliche Vorkommnisse in der Tiefe 

Der Roman über das Phantom in der Oper ist natürlich erfunden, aber es gab an diesem Ort tatsächlich ein paar unheimliche Vorkommnisse, die die Phantasie der Menschen beflügelt haben. Merkwürdige Geräusche zum Beispiel – sie erklangen während einiger Vorführungen aus der Tiefe. Und ein tödliches Unglück, bei dem ein riesiger Kronleuchter eine Rolle spielte. Er stürzte am 20. Mai 1896 von der Decke und begrub eine Frau unter sich.

Dass die Kellerräume unter der Oper generell ein bisschen unheimlich sind mit ihren vielen Gängen und dem Wasserbecken, schürte die Ängste der Menschen noch mehr. Das Becken wurde übrigens angelegt, um Grundwasser zu sammeln – die seltsame Gestalt, die darauf mit dem Boot fährt, entstammt allerdings der Phantasie des Schriftstellers.

Ausstellungen und Touren durch die Räume

Natürlich lohnt es sich, Karten für ein Bühnenstück in der Opéra Garnier zu kaufen. Zu sehen gibt es hauptsächlich Ballett-Aufführungen des hauseigenen Ensembles Ballet de L’Opéra de Paris, aber regelmäßig stehen auch klassische Opern auf dem Programm. Gespielt werden sie vom Orchester der Opéra National de Paris.

Aber auch ohne Tickets gibt es viel zu sehen. Etwa die regelmäßigen Ausstellungen in der Oper, die sich mit unterschiedlichen Künstlern befassen. Für 14 Euro (ermäßigt 9) kann man eine Tour durch die öffentlichen Bereiche des Gebäudes machen und auch den Großen Saal sehen, wenn dort keine Veranstaltungen stattfinden.

Opéra Garnier – Infos

  • Adresse: Place de l’Opera (Ecke der Rues Scribe und Auber), Paris
  • Anfahrt: Metro bis Opéra (Linien 3, 7, 8), Chaussée d’Antin, RER bis Auber (Linie A), Busse 20, 21, 27, 29, 32,45, 52, 66, 68, 95
  • Parken: Q -Park Edouard VII (Rue Bruno Coquatrix (vor 32 Rue de Caumartin)
  • Öffnungszeiten: tgl. 10-17 Uhr
  • Opéra Garnier im Internet
  • Vorführungen: Kalender finden Sie hier

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