Geysire und heiße Quellen im Yellowstone Nationalpark

Von Silke 23. September 2017 Kommentare 5 Min. Lesezeit
YellowstoneYellowstone

Im amerikanischen Yellowstone Nationalpark atmet die Erde. Buchstäblich. An einigen Stellen ist es nur ein Hauch, an anderen ein Brodeln – und manchmal spuckt sie Wasser in den Himmel. Wer seinen Blick über das weite Land im US-Bundesstaat Wyoming schweifen lässt, sieht überall Rauchschwaden. Der Nationalpark mit seinen beinahe 9000 Quadratkilometern Fläche liegt genau auf der Caldera des Yellowstone-Vulkans, und der lässt überall im Park Dampf ab. Informationen zum Besuch finden Sie am Ende dieses Textes.

Yellowstone: Prachtvoller Grand Prismatic Spring

Die Landschaft ist wild, an vielen Stellen karg und so eindrucksvoll, dass man manchmal zweimal hinschauen muss. Ist dieses Blau (Orange, Rot und Gelb) in der heißen Quelle wirklich echt, oder hat da jemand nachgeholfen? Es ist echt, erschaffen von Mikroorganismen, die in dem über 70 Grad heißen und knapp 50 Meter tiefen Wasser überleben können. Besucher kommen nah heran an die “hot springs”. Holzstege führen direkt an ihnen vorbei – ein großartiger Anblick. Zu den schönsten Hot Springs gehören der Grand Prismatic Spring (Foto, Copyright: www.nps.gov) und der Morning Glory Pool.

Blubbernde Schlammtöpfe

Aber Farbe ist nicht alles. Im ältesten Nationalpark der Welt, der am 1. März 1872 gegründet wurde und seit 1978 auch Teil des Weltnaturerbes der Unesco ist, gibt es auch Schlammtöpfe, in denen eine heiße graue Schlamm-Masse vor sich hinblubbert. Und es gibt Fumarolen – Bereiche in der Landschaft, aus denen Dampfwolken aufsteigen.

Ein Geysir, der sich an die Zeit hält: “Old Faithful”

Ganz besonders berühmt aber sind die Geysire, von denen es im Yellowstone einige Hundert gibt. Einer davon hat es zur Legende gebracht: “Old Faithful”, der “alte Treue”, hält sich nämlich ziemlich exakt an die Uhrzeit. Etwa alle 30 bis 120 Minuten stößt er eine Wasserfontäne aus. Und man erfährt sogar, wann der nächste Stoß zu erwarten ist: Er wird auf einer Tafel angekündigt. Kein Wunder, dass Touristen den Geysir lieben. Inzwischen gibt es ein Gasthaus mit Souvenirverkauf gleich nebenan.

Pflanzen vertragen das Wasser nicht

Die heißen Quellen und Geysire haben im Yellowstone eine Mondlandschaft erschaffen. Das silikatreiche Wasser ist eine Herausforderung für die Natur – die meisten Pflanzen vertragen es nicht. Nur im Yellowstone Lake, der eim letzten Ausbruch des Yellowstone-Vulkans vor 640.000 Jahren entstanden ist, leben Fische.

Riesiger Supervulkan

80 Kilometer lang, 40 Kilometer breit und zehn Kilometer mächtig ist die Magmakammer des Yellowstone-Vulkans, der der größte Supervulkan Amerikas ist. Immer wieder wird über einen bevorstehenden Ausbruch diskutiert. Noch aber beschränkt er sich auf die Ausbrüche der Geysire.

Besuch in Mammoth Hot Springs

Sehr spektakulär sind auch die Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs – sie erinnern an jene von Pamukkale in der Türkei und sind durch den hohen Kalkgehalt des Wassers entstanden. Die heißen Quellen, die je nach Temperatur die Farbe ändern, wurden schon 1871 entdeckt. Wer die Terrassen besucht, läuft auf Holzstegen, um das Naturwunder nicht zu beschädigen.

Der Ort, in dem sie liegen (er ist nach ihnen benannt) ist auch Sitz der Verwaltung des Nationalparks. Er liegt am nördlichen Ende des Parks, nur ein kleines Stück von der Grenze nach Montana entfernt.

Wanderwege und wilde Tiere

Wer die dampfenden und brodelnden Sehenswürdigkeiten im Yellowstone Nationalpark besuchen will, erreicht die meisten problemlos mit dem Auto. Allerdings gibt es auch viele Wanderwege in dem Gebiet. Wer sie nutzen möchte, sieht traumhafte Landschaften, aber er sollte wissen, dass im Park neben Wapitis und Elchen auch Pumas, Wölfe, Bisons und Grizzly-Bären leben. Normalerweise halten sich die Tiere vom Menschen fern, aber wenn sie Junge haben oder sich bedroht fühlen, können sie durchaus gefährlich werden.

Bisons können sehr schnell laufen

Wer im Park wandern möchte, sollte sich vorab informieren, wie er sich bei einer möglichen Begegnung mit großen Tieren verhalten soll. Und man sollte niemanden unterschätzen. Der Bison zum Beispiel wirkt eher träge, aber wenn er muss, kann er unglaublich schnell laufen.

Wunderschöne Campingplätze

Man sollte nicht eilig durch den Park fahren, sondern ein paar Tage Aufenthalt einplanen. Es gibt ein paar sehr schöne Campingplätze, auf denen man zelten, aber auch ein Wohnmobil abstellen kann. Zum Schutz vor Bären gibt es dicht verschließbare Behälter, in die man seine Lebensmittel stellt. Hotels finden sich aber auch im Yellowstone. Eines der ältesten ist das 1891 eröffnete Lake Yellowstone Hotel

Übernachten im Zelt oder im Hotel

Übernachten kann man auf meist sehr schön gelegenen Campingplätzen (auf ihnen gibt es dicht verschließbare Behälter, in die man seine Lebensmittel stellen kann – zum Schutz vor Bären), es gibt aber auch Hotels in den unterschiedlichsten Preislagen. Zu den ältesten gehört das1891 eröffnete Lake Yellowstone Hotel and Cabins. Informationen über Unterkünfte stehen auf der Seite  www.yellowstonenationalparklodges.com.

Yellowstone Nationalpark: Infos

  • Lage: zwischen Butte, Billings und Idaho Falls im US-Bundesstaat Wyoming
  • Anreise: mit dem Flugzeug nach Cody bzw. Jackson (Wyoming), Bozeman bzw. Billings (Montana) oder Idaho Falls (Idaho). Man kann auch mit dem Bus von Bozeman nach West Yellowstone fahren (auf dem Highway 191)
  • Parkeingänge: West Entrance bei Madison und West Yellowstone (Ende April bis Anfang November), North Entrance bei Gardiner und Mammoth Hot Springs (ganzjährig geöffnet), Northeast Entrance bei Cooke City (ganzjährig geöffnet), East Entrance bei Cody und South Entrance (Mai bis Anfang November)
  • Eintritt: 30 Dollar pro Fahrzeug, 25 Dollar für Snowmobiles oder Motorräder, 15 Dollar für Fußgänger (Stand März 2016)
  • Klima/Reisezeit: Am wärmsten ist es im Juli (27 bis 30 Grad), am kältesten im Januar (minus 13 Grad). Schneereiche Winter, und auch im Frühling und Herbst ist Schneefall möglich. Im Sommer kann es trotz heißer Tagestemperaturen nachts kühl werden. Hauptsaison: Anfang Mai bis Ende November, in dieser Zeit ist Reservierung von Hotelzimmern und Camping-Stellplätzen empfehlenswert. Bitte beachten: Im Winter kann man die meisten Straßen nur mit Schneemobilen befahren

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