Die Eifel: Naturparadies mit Maaren

Von Silke 28. Mai 2020 Kommentare 4 Min. Lesezeit
EifelEifel: Pulvermaar bei Gillenfeld

Als ich zum ersten Mal in der Eifel war, konnte ich gar nicht glauben, dass es natürliche Gewässer gibt, die wirklich kreisrund sind. „Maare“ werden sie genannt, was aus dem Lateinischen kommt und „Meer“ bedeutet. Das wiederum ist ein bisschen übertrieben, denn sehr groß sind die Maare nicht. Ein Besuch lohnt sich aber nicht nur wegen ihnen.

Eifel: Wie die Maare entstanden sind

Entstanden sind die Maare durch Wasserdampf-Eruptionen. Es sind Trichter, die sich oft mit Wasser gefüllt haben. 75 gibt es in der Vulkaneifel, einige – wie das 74 Meter tiefe Eifel-Pulvermaar bei Gillenfeld (Foto), wurden zu Seen, andere fielen im Laufe der Zeit trocken. Die Maare sind sehr unterschiedlich groß. Das Eichholzmaar in Gerolstein ist mit einem Durchmesser von 120 Metern und einer Tiefe von maximal drei Metern das kleinste, das schon erwähnte Pulvermaar das tiefste.

Wenn man sich die Form so ansieht, dann ist es nicht weiter erstaunlich, dass die Maare auch als Eifelaugen bezeichnet werden.

Teil des Rheinischen Schiefergebirges

Die Eifel, die am besten von Aachen, Trier, Köln und Koblenz aus erreicht werden kann, ist ein Mittelgebirge, das in Teilen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen liegt und sich bis nach Belgien und Luxemburg erstreckt. Sie ist Teil des Rheinischen Schiefergebirges, und die spektakulärsten Teile sind die Hohe und die Vulkaneifel und der Teil im Norden, der seit 2004 als Nationalpark ausgewiesen ist.

Legendär: der Laacher See

In der Vulkaneifel liegt auch das berühmteste Gewässer der Region, der Laacher See – er ist die Caldera eines Vulkans, der 10.930 v. Chr. zum letzten Mal ausbrach. Er liegt etwa acht Kilometer von Andernach entfernt und etwa 51 Meter tief. Gelegentlich steigt am südöstlichen Ufer noch Kohlendioxid auf – Zeichen dafür, dass es hier immer noch vulkanische Aktivitäten gibt.

Besuch in der Abtei Maria Laach

Wer das wunderschöne Gebiet des Sees besucht, sollte unbedingt auch die Benediktiner-Abtei Maria Laach. Ein spektakuläres Gebäude, dessen Ursprünge auf das Jahr 1093 zurückgehen. Noch heute leben dort Mönche, und es gibt regelmäßig Veranstaltungen, von der Ausstellung bis zur Orgelmatinee.

Übernachten im Gastflügel

Auch ein Hotel, ein Café und ein Klostergut, das nah Bioland-Richtlinien wirtschaftet, gibt es nahe der Abtei, außerdem eine Keramikmanufaktur, deren Besuch sich ganz unbedingt lohnt. Und wer einmal erfahren möchte, wie es sich im Kloster lebt, der kann im Gastflügel übernachten und am Alltag der Mönche teilnehmen – von den Gottesdiensten bis zu den Mahlzeiten. Infos über das Kloster finden Sie unter www.maria-laach.de.

Spannendes über Vulkane

Welche Rolle der Vulkanismus in der Region gespielt hat, erfährt man in der Vulkaneifel. Anfangen kann man mit einem Besuch im Vulkanmuseum (Leopoldstraße 9, 54550 Daun), wo man nicht nur erfährt, woher das Wort Vulkan kommt (der Name wurde von der süditalienischen Insel Vulcano entliehen), sondern auch lernt, wie Vulkane aufgebaut sind. Das Museum ist ab Pfingstmontag täglich außer montags von 11 bis 16.30, Sa/So ab 11 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 3, erm. 2,60 Euro (Stand Mai 2020).

Wandern im Geopark Vulkaneifel

Anschließend lohnt sich ein Besuch im Natur- und Geopark Vulkaneifel, der seit 2015 zu den Unesco Global Geoparks gehört. Es gibt mehrere sehr schöne Wanderwege. Etwa der Vulkanerlebnispfad Strohn (www.vulkanhaus-strohn.de), auf dem Wegweiser viel über die Geologie der Landschaft verraten. Auch ein Museum gehört dazu. Etwas Besonderes ist der sogenannte Määrchen-Naturwaldpfad, der Natur und Märchen verbindet (www.määrchen-naturwaldpfad.de).

Traum für Naturliebhaber: der Wildnis-Trail

Wer gerne mehrere Tage unterwegs ist, der kann auf dem Wildnis-Trail wandern. Der liegt im Nationalpark, ist 85 Kilometer lang und verbindet den Ort Monschau-Höfen mit dem Bahnhof Zerkall bei Nideggen. Man kann ihn in vier Etappen aufteilen, die zwischen 18 und 25 Kilometer lang sind und durch eine traumhafte Landschaft führen.

Paket für Wanderfreunde

Man kann eine Tour im Paket buchen (enthalten sind drei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück, die Rückfall von Zerkall bis Höfen, Wanderführer, -karte, -anstecknadel und -pass. Das Paket kostet ab 169 Euro. Wer mag, kann sein Gepäck auch zu den Unterkünften transportieren lassen. Info: www.nationalpark-eifel.de/trail.

Sternenpark: Wo die Nacht noch dunkel ist

Insgesamt gibt es im Nationalpark Eifel 240 Kilometer Wanderweg, und wer eine Vorliebe für richtig dunklen Nachthimmel hat, der kann ihn hier erleben – die Region wurde 2014 auch als Sternenpark ausgezeichnet. Sie gehört zu den wenigen Orten in Deutschland, in denen man die Milchstraße mit bloßem Auge sehen kann.

Nationalpark: Rückzugsort für seltene Arten

Der Nationalpark ist zudem Rückzugsort für seltene Pflanzen und Tiere, darunter den Dachs, den Feldhasen, den Luchs und die Wildkatze. Bei geführten Wanderungen kann man einige der Lebewesen sehen. Und noch mehr: Im Frühling zum Beispiel Wiesen, auf denen wilde Narzissen wachsen. Und im Herbst die Brunftrufe des Rothirsches.

Paradies für Krimifans

Und sogar Krimifans kommen in der Eifel auf ihre Rosten. Es gibt nämlich einen Eifel-Krimiwanderweg (55 Kilometer lang) zu unterschiedlichen Krimi-Schauplätzen, die man zum Beispiel bei speziellen Führungen erkunden kann. Und mit Deutschlands erstem Krimihotel in Hilldsheim, dessen Zimmer mit viel Liebe zum Detail eingerichtet sind. Info: www.krimihotel.de

Eifel – Infos

  • Anreise: per Bahn – Eifelstrecke Köln-Trier. Auto: ab Aachen auf der B 258 bis Monschau. Ab Köln: A1 bis Mechernich, weiter auf der B 266
  • Unterkünfte: Liste auf der Seite eifel.info
  • Infos Geopark: geopark-vulkaneifel.de
  • Infos Nationalpark: nationalspark-eifel.de

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