Die Corona-Krise ist auch eine Katastrophe für die vielen kleinen Geschäfte, Cafés, Kultureinrichtungen und Restaurants, die jetzt geschlossen bleiben müssen. Viele sind deshalb in ihrer Existenz bedroht. Einige haben sich etwas einfallen lassen, vom Essen to go über das Fenster, aus dem die Besitzer ihre Waren verkaufen, bis zum gestreamten Konzert. Aber trotzdem sinken die Einnahmen. Was also tun? Die Non-Profit-Plattform „Helfen.Berlin“ will Abhilfe schaffen.
So funktioniert Helfen.Berlin
Die Plattform wurde geradezu aus dem Boden gestampft, eine Rettungaktion für die Lieblingsorte in der Stadt. Viele haben Schilder vor ihre Türen gestellt, auf denen der Hinweis auf die Aktion steht. Wie es funktioniert? Auf Helfen.Berlin kann man Gutscheine für die Lieblingsorte kaufen und einlösen, sobald sie wieder geöffnet haben.
Das Interesse ist groß
Die nächsten vier Wochen werden bei vielen Unternehmen entscheiden, ob sie ihr Geschäft aufgeben und Insolvenz anmelden müssen. Das will die Spontanhilfe-Plattform, die von einem Team um den Berliner Unternehmer Karsten Kossatz ins Leben gerufen wurde, verhindern. Das Interesse ist groß: Seit 20. März ist die Seite online, inzwischen wurden Gutscheine im Wert von fast 800.000 Euro verkauft. 2237 Orte (Restaurants, Bars, Cafés, Clubs, Läden, Hotels und Attraktionen wie Museen, Theater und Kinos sind schon registriert. Betroffene Einrichtungen können sich über die Mailadresse bitte@helfen.berlin oder über die Website melden.
Ehrenamtliche kümmern sich um die Seite
Mehr als 25 Ehrenamtliche kümmern sich zusammen mit Karsten Kossatz um Helfen.Berlin, Unterstützung gibt es u.a. von den Programmierern Janek Tichy und Cem Karahan, dem Rechtsanwalt Guido Kluck, dem Filmemacher Christopher Peetz, dem Gutschein-Startup Atento und dem Fotografen Jens Wazel, der die Lieblingsorte ablichtet, die noch keine Fotos haben.
Jeder kann seine Lieblingsorte unterstützen
Die Idee für Helfen.Berlin ist so simpel wie großartig. Wer sowieso einmal pro Woche in seinem Restaurant 50 Euro ausgibt, kann diese Summe jetzt einfach vorzeitig zur Verfügung stellen, damit das Lokal die Krise überwindet. Ich zahle also jetzt das Essen, das ich nach der Krise genieße. Karsten Kossatz: „Mein Lieblingsrestaurant und mein Lieblingsclub gehören zu meinem Leben und ich möchte, dass es sie weiter gibt. Die können nicht mal eben so hopsgehen und durch einen beliebigen anderen Club ersetzt werden.“
Gutscheine kaufen auf „Helfen.Berlin“
Auf der Seite Helfen.Berlin gibt es im Shop-Bereich eine Liste mit Bezirken und mit Einrichtungen, die bereits registriert sind. Man kann nach „seinem“ Ort suchen und dann aus Gutscheinen zwischen zehn und 100 Euro wählen (zzgl. Systemgebühren). Die Einrichtungen weisen darauf hin, dass sie den Gutschein-Betrag eins zu eins weitergeben werden.
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