Indian Summer, das ist die Zeit, in der die Natur besonders verspielt ist. Und grüne Blätter rot, gelb oder orange färbt. Noch ist es tagsüber fast sommerlich warm, aber nachts wird es schon ziemlich kalt. Und das sind die besten Voraussetzungen für den Farbwechsel. Besonders schön ist es, wenn sich ganze Wälder verfärben. Sehen kann man das zum Beispiel in Nordamerika. In Zeiten von Corona geht das leider nur virtuell, aber auch das lohnt sich. Das Reiseportal Travelcircus hat zusammen mit my little luxury einige der schönsten Herbstwälder der Welt zusammengetragen.
Ein Farbenmeer im Jasper National Park
Viele Wälder in Kanada färben sich im Herbst bunt. Berühmt ist der Jasper National Park. Das fast 11.000 Quadratkilometer große Gebiet in den kanadischen Rocky Mountains ist mit seinen atemberaubenden Bergpanoramen zu jeder Jahreszeit ein Traum, aber im September wird es noch spektakulärer. Dann leuchten die Bäume in allen denkbaren Rot-, Gelb- und Orangetönen.
Indian Summer in Neuengland

Indian Summer am Kancamagus Highway F.: usmc0491 / pixabay.com
Die US-Bundesstaaten in Neuengland, Vermont und Maine, New Hampshire, Rhode Island, Connecticut und Massachusetts, sind berühmt für ihren besonders prachtvollen Indian Summer, der hier auch als „fall foliage“ bekannt ist.
Schneeweiße Gebäude vor knallorangefarbenen Bäumen sind beliebte Fotomotive für die Touristen, die in dieser Jahreszeit liebevoll „leaf peeper“ (Blattgucker) genannt werden.
Vor allem der Ahorn färbt sich in allen Schattierungen zwischen gelb und dunkelrot. Das Foto zeigt einen Blick vom Kancamagus Highway in New Hampshire. Hier lohnt sich ein Besuch im Herbst ganz besonders.
Neuseeland wird bunt
Queenstown ist mit über 12.000 Einwohnern eine der bevölkerungsreichsten Städte der neuseeländischen Südinsel. Sie liegt am Lake Wakatipu und am Fuß der Südlichen Alpen. Und die färben sich im Herbst wunderschön bunt. Wobei Herbst in Neuseeland im März beginnt, denn das Land liegt ja auf der Südhalbkugel. Einen besonders schönen Weitblick hat man vom Bob’s Peak aus. Den erreicht man zu Fuß oder mit einer Gondelbahn.
Unterwegs im Elbsandsteingebirge
Auch in Deutschland wird es im Herbst bunt. Sehr eindrucksvoll verfärben sich die Bäume zum Beispiel im Elbsandsteingebirge. Die Klippen und Säulen aus Sandstein sind dann besonders spektakulär. Überall finden sich Aussichtspunkte mit Weitblick über die orangegelbrote Weite. Am bekanntesten ist die Bastei, aber bei Wanderungen in der traumhaften Landschaft hat man überall tolle Blicke.
Farbrausch in Colorado
Der kleine Ort Ridgway im US-Bundesstaat Colorado ist berkannt als Drehort für Western-Filme wie John Waynes „True Grit“, „How the West was won“ („Das war der Wilde Westen“) und „Tribute to a bad man“ („Mein Wille ist Gesetz“). Die einstige Eisenbahnstadt ist umgeben von hohen Bergen wie dem Mount Sneffels (4105 Meter hoch). Im Herbst bekommen die Gipfel Konkurrenz: Dann verfärben sich die Wälder darunter leuchtend orange.
Schlösser und Burgen im Herbst

Burg Eltz F.: analogicus/pixabay.com
Burg Eltz im gleichnamigen Tal in Rheinland-Pfalz sieht ziemlich so aus, wie man sich eine mittelalterliche Burg vorstellt: mit Türmchen und Zinnen und einer Brücke davor. Noch heute gehört sie der Familie von und zu Eltz-Kempenich, es ist aber öffentlich zugänglich. Umgeben ist die Burg von Laubbäumen, die im Herbst für einen bunten Indian Summer sorgen. Ein Foto der Burg mit bunten Bäumen, vielleicht sogar im Morgennebel, lohnt sich im Oktober sehr! Übrigens ist die Burg trotz Corona täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Ähnlich prächtig ist das berühmteste deutsche Schloss: Neuschwanstein im Bayerischen Wald. Pro Jahr kommen etwa 1,4 Millionen Menschen, um die Vision König Ludwigs II. zu besichtigen. Überall drumherum gibt es Brücken und Aussichtspunkte, von denen aus man das Schloss gut sehen kann. Wer im Oktober kommt, der genießt den Weitblick mit bunten Bäumen.
Skandinavien setzt auf Rot-Gelb-Orange
Die Finnen haben einen eigenen Namen für den Indian Summer: Ruska-Aika oder einfach nur Ruska nennen sie diese bunte Zeit in Lappland (das große Foto zeigt Björkkudden). Gut sehen kann man die Pracht zum Beispiel in Kilpisjärvi, am Fluss Torneälv oder nahe Kiruna in Finnland, im Abisko-Nationalpark in Schweden, kurz hinter Riksgränsen in Norwegen. Wer Glück hat, der bekommt neben dem Indian Summer vielleicht auch noch ein anderes Phänomen zu sehen: das Polarlicht.
Slowenische Idylle
Am See Bohinjsko Jezero im Triglav-Nationalpark in Slowenien spiegeln sich im Herbst rote, gelbe und orangefarbene Blätter im stillen Wasser. Wer den richtigen Punkt findet, der bekommt auch noch die Kirche sv. Janez mit aufs Foto. Es lohnt sich also, den See zu umwandern. Dafür braucht man (ohne Foto-Pausen) etwa drei Stunden. Beste Zeit: September und Oktober.
Indian Summer im Harz

Herbst im Ilsetal F.: Deskmedia / pixabay.com
Auch im Harz gibt es einen Indian Summer – hier wird er als goldener Herbst bezeichnet. Besonders bunt wird es im WeltWald in Bad Grund. Das ist einer der größten Baumparks Deutschlands.
Aber auch sonst setzt der Harz im Herbst auf Farbe. Etwa im Bodetal, wo man in einer tiefen Schlucht direkt neben dem Flüsschen Thale entlangwandern kann. Oder im wildromantischen Ilsetal, durch das schon der Dichter Heinrich Heine wanderte.
Und es gibt noch viel mehr Indian-Summer-Regionen. Etwa die Dolomiten, in denen sich beispielsweise die Lärchen im Herbst leuchtend gelb färben – ein herrlicher Anblick!
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