Neuseeland: (virtueller) Besuch im Land der langen weißen Wolke

Von Silke 1. Mai 2020 Kommentare 4 Min. Lesezeit
Der Mitre Peak am Milford Sound (Neuseeland)Der Mitre Peak am Milford Sound (Neuseeland)

Ja, ich weiß – wir haben Corona, und da sollte man keine Reisen empfehlen. Aber träumen ist erlaubt. Besonders dann, wenn es um ein so besonderes Ziel wie Neuseeland geht. Wer es in einem einzigen Artikel beschreiben will, der wird allerdings scheitern. Zwingend. Denn das Land im Pazifik, das mehr als 1500 Kilometer von Australien entfernt liegt und auch sonst viel Abstand zu allen Nachbarn hält, ist unglaublich vielfältig.

Neuseeland: Zwei Inseln, mehrere Klimazonen

Neuseeland besteht aus zwei großen (Nord- und Südinsel) und etwa 700 kleineren Inseln. Die stürmische Cookstraße trennt die beiden Hauptinseln. Insgesamt ist das Land etwa so groß wie Großbritannien, allerdings hat es nur vier Millionen Einwohner. Die haben die Wahl zwischen unterschiedlichen Klimazonen, von subtropisch im Norden der Nordinsel bis gemäßigt im Rest des Landes, mit sehr viel Regen im Westen der Südinsel und Trockenheit im Osten. 

Besuch in „Aotearoa“

Von den Ureinwohnern, den Maori, hat Neuseeland den liebevoll-passenden Namen Aotearoa (Land der langen weißen Wolke) bekommen. gegeben. Das hat mit Mythologie zu tun, natürlich mit Wolken, aber auch mit den langen Tagen – in Neuseeland dauern Sommertage und Dämmerung aufgrund der südlichen Lage länger an als anderswo. Und wenn wir schon mal dabei sind: Sommer ist auf den Inseln dann, wenn bei uns Winter ist – zwischen November und Februar.

Spektakuläre Natur

Was die Menschen vor allem nach Neuseeland lockt, ist die spektakuläre Natur. Dazu gehören Traumstrände wie die Ninety Mile Beach auf der Nordinsel und die Küsten der Bay of Islands, Regenwälder, Mittelgebirge wie die Hakarimata Range und die Coromandel Range, Hochgebirge wie die Neuseeländischen Alpen, Gletscherzonen wie der Fox Gletscher, die Pfannkuchenfelsen im Paparoa-Nationalpark und vieles mehr.

Milford Sound und Kauri-Baum

Wanderer lieben Regionen wie den atemberaubend schönen Milford Sound oder den Abel-Tasman-Nationalpark. Naturliebhaber staunen über die ungewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt: Der überwiegende Teil der Pflanzenarten kommt nämlich nur in Neuseeland vor, darunter der Kauri-Baum und einige Baumfarne. Bei den Tieren ist es ähnlich.

Ein Vogel gab dem Volk seinen Namen

Der berühmteste Vogel ist der flugunfähige Kiwi – er wurde zum Synonym für das ganze Land, denn die einheimische Bevölkerung bezeichnet sich selbst als Kiwis. Sehr besonders sind auch der Kakapo, ein ebenfalls flugunfähiger Papagei, und der Kea, dessen Bekanntschaft schon mancher Reisende gemacht hat. Die klugen Papageien können nämlich sogar Rucksäcke öffnen und haben eine Vorliebe für Gummiteile am Auto. Geschützt werden die seltenen Tiere und Pflanzen in den 14 Nationalparks des Landes, von denen fünf zum Unesco-Weltnaturerbe gehören.

Kleine Hauptstadt Wellington

Der Inselstaat hat 16 Städte. Die größten sind Auckland und Christchurch, die Hauptstadt Wellington ist mit 200.000 Einwohnern dafür nur halb so groß wie Auckland. Verbunden sind die Städte durch die Flughäfen in Auckland (der größte des Landes), Christchurch und Wellington.

Das Straßennetz ist gut ausgebaut

Wer mit dem Auto fahren will (in Neuseeland herrscht Linksverkehr!), findet ein hervorragendes Straßennetz. Autobahnen gibt es kaum, die meisten Straßen sind zweispurige Überland-Routen. Allerdings muss man auch mal mit Schotterpisten rechnen. Laser findet man nur selten. Das liegt nicht so sehr am Linksverkehr, sondern vor allem an der atemberaubenden Natur. Deshalb sollte man auch nicht von den Kilometern auf Fahrzeiten schließen! In Neuseeland funktioniert diese Rechnung nicht, man braucht meist deutlich länger als gewohnt. Ein weiterer Grund dafür sind die vielen kurvenreichen Strecken.

Mehrere Jahreszeiten an einem Tag

Morgens Sonne, mittags Regen und nachmittags Hagel – das ist in Neuseeland nicht weiter ungewöhnlich. Langweilig ist das Wetter hier jedenfalls nicht. Kommen kann man (wenn nicht gerade Corona herrscht) immer. Im Winter ist es in der Regel mild und im Sommer warm – für Strandurlaub auf der Nordinsel ist das natürlich die beste Zeit.

Traumziel für Abenteurer und Wanderer 

Manche nennen Neuseeland auch „sauberer grüner Abenteuerspielplatz“. Und dieser Begriff passt gut. Denn tatsächlich ist das Land bei Rucksacktouristen oder Bungeespringern sehr beliebt. Wer es weniger abenteuerlustig mag, der findet aber auch 160 Hotels mit fünf Sternenr.

Die Geschichte der Maori

Wer Neuseeland besucht, sollte sich nicht nur für die Natur und die Städte Zeit nehmen, sondern auch mit der Geschichte der Maori beschäftigen. Einblicke bekommt man zum Beispiel in Waitangi in der Bay of Islands – hier gibt es ein sehr sehenswertes Museum.

Neuseeland hat mehr Schafe als Menschen

Überfüllung kennen die Kiwis übrigens kaum. Die Einwohnerzahl liegt nur bei viereinhalb Millionen, Schafe gibt es dafür deutlich mehr: 2009 waren es ungefähr 32 Millionen. Was bedeutet, dass man in Neuseeland mancherorts eher einem Schaf begegnet als einem Menschen…

 Hier finden Sie Hinweise für die Anreise

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