Wenn Rebekka Ruétz eine neue Kollektion vorstellt, beschränkt sie sich nicht allein auf Mode. Bei ihr geht es immer auch um die Gesellschaft. Die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2022 heißt „reALTERation“, und die österreichische Designerin will damit ausdrücken, dass wir uns immer wieder in neue Anfänge stürzen und aus Altem etwas Neues schaffen. Nostalgie trifft auf kreative Spontaneität, und was entsteht, ist purer Optimismus.
Rebekka Ruétz: Kollektion voller Lebensfreude
Inspiration fand Rebekka Ruétz im Zillertal. Sonnenuntergänge über den Bergen, Baumrinde, blauer Himmel – all das findet sich in den Stücken. Und in den Farben: Schneeweiß, Grau, Honiggelb, Oliv, Anthrazit, Rostbraun, Himmelblau…
Eine Designerin, die ihre eigenen Trends erschafft
Die Designerin kümmert sich nicht um Trends, sie erschafft ihre eigenen. Dazu gehören A-, X- und Kastenformen. Und dazu gehören unterschiedliche Materialien, die sie zusammenbringt. Kleider mit asymmetrischem Schnitt, weite Pullover überm langen Rock, Gürtel, die über einer Schulter auslaufen oder solo getragene Ärmel, die wie ein Schleier mit Schlitz bis fast zum Boden reichen, sind zu sehen.
Shirts mit Statement
Es gibt aber auch schmale Röcke, wunderschöne mehrschichtige Hängerkleider, XL-Schlitze, üppige Jacken aus fließendem Material und Riesenhüte. Und Aussagen: „Everything’s gonna be alright“ prangt auf einem weißen Langarmshirt, das mit einem Gürtel gebändigt ist, während ein schwarzer Pullover verspricht „Life is beautiful“.
Farbe zeigen
Wunderschön fand ich die buntgemusterten Stücke – gelb, braun und blau. Lange Kleider, Oberteile mit ultraweitem Kurzärmel und ein Rucksack. Echte Blickfänge. Es gibt voluminöse Stücke aus Baumwolle, Mesh und Viskose, Raffungen und Falten, Statements wie klobige Sandalen (eine Kooperation mit Skechers) und Strümpfe ohne Ferse und Fußspitze.
Rebekka Ruétz: Kollektion mit Nachhaltigkeitsfaktor
Rebekka Ruétz’ Kollektion fürs nächste Frühjahr ist eigenwillig und extravagant. Typisch für die Designerin, die schon lange grundsätzlich auf Slow Fashion und auf Nachhaltigkeit setzt. Slow Fashion ist der Gegenentwurf zur Wegwerfware. Die Stücke der Österreicherin sind langlebig und halten viel aus. Gefertigt werden sie in Deutschland, die Materialien kommen von europäischen Lieferanten, die Drucke aus Holland. Echtes Leder, echte Seide und echten Pelz findet man in den Kollektionen nicht.
„Tragt eure Kleidung länger”
„Wenn ihr die Umwelt unterstützen wollt“, so die Designerin, „kauft weniger, aber dafür nachhaltig. Tragt eure Kleidung länger, anstatt ständig Neues zu kaufen, und kombiniert die Sachen einfach neu. Kauft euch Qualität, die lange hält, anstatt regelmäßig Billigware vom Großkonzern. Denn man bekommt, wofür man bezahlt.“
Auch bei ihrer Streetwear-Linie YKYWI (You Know You Want It) setzt Rebekka Ruétz auf Nachhaltigkeit. Die Stücke werden aus nachhaltig zertifizierter Bio-Baumwolle fair in Asien produziert.
Bei der Show in Berlin wurde Rebekka Ruétz’ Kollektion jedenfalls wieder begeistert gefeiert – vollkommen zu Recht!
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