Rialto – eine der berühmtesten Brücken der Welt

Von Silke 27. September 2018 Kommentare 2 Min. Lesezeit
Rialtobrücke Foto: Birgit Winter / PixelioRialtobrücke Foto: Birgit Winter / Pixelio

Die Rialtobrücke ist selbst in einer so brückenreichen Stadt wie Venedig etwas ganz Besonderes. Das liegt weniger daran, dass sie zu Venedigs wohl ältester Kirche San Giacomo di Rialto führt (sie wurde der Legende nach im Jahr 421 geweiht), sondern vor allem an ihrer Gestalt. Und um mit einem Gerücht ein für allemal aufzuräumen: Venedig hat zwar wirklich viele Brücken, aber Hamburg und Berlin zum Beispiel haben mehr. Allerdings keine so schöne wie diese: Rialto.

Rialtobrücke – mit einem Holzsteg fing es an

Die Rialtobrücke ist – neben dem Markusplatz, dem Dogenpalast oder dem Teatro La Fenice – eine der größten Sehenswürdigkeiten der Lagunenstadt. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1246 zurück. In jener Zeit soll die erste hölzerne Brücke an dieser Stelle über den Canal Grande gebaut worden sein – vorher hatte es keinen Steg über den Kanal gegeben. Allerdings hielt das Bauwerk nicht lange. Das Wasser und gelegentliche Brände zerstörten auch die Nachfolgebrücken, bis man 1507 beschloss, ein steinernes Exemplar zu bauen.

Ein Bauwerk mit zwei Ladenreihen

Berühmte Baumeister zerbrachen sich die Köpfe über die Gestaltung der Brücke. 1588 schließlich entschied man sich für die Ideen von Giovanni Alvise Boldú und Antonio da Ponte. Verwirklicht wurde eine einbogige Brücke mit zwei Ladenreihen, die am 20. März 1591 für den Verkehr freigegeben wurde.

Durchfahrtshöhe: 7,50 Meter

48 Meter lang und 22 Meter breit ist die Rialtobrücke, die mit ihrer Durchfahrthöhe von 7,50 Metern kein Hindernis für größere Schiffe ist. Ihren Namen verdankt sie übrigens dem Gebiet Rialto im venezianischen Stadtteil San Polo – er ist eine Kurzform von „rivo alto“, was „hohes Ufer“ bedeutet.

Früher war das Gebiet Venedigs wichtigster Handelsplatz, hier residierte der Mercato di Rialto, der durch die Brücke besser angebunden werden sollte. Schiffe legten an dem Bauwerk an. Heute steht in der Nähe mit dem Markt von Rialto immerhin noch einer der schönsten Frisch- und Fischmärkte der Welt.

 Warenbörse der Deutschen

Gleich neben der Rialtorücke, die die Stadtteile San Marco und San Polo verbindet, liegt mit dem Fondaco dei Tedeschi, der Warenbörse der Deutschen, die Niederlassung deutscher Händler in Venedig. Der weiße Bau steht seit 1508 an diesem Platz. Künstler wie Tizian kümmerten sich um die Fassade – leider sind ihre Fresken heute verschwunden.

Luxuskaufhaus neben der Brücke

Viele Firmen aus Süddeutschland handelten hier mit ihren Waren, später war das Gebäude Venedigs Hauptpostamt.  Seit 2011 ist die Zeit der Post Vergangenheit. Pläne des neuen Besitzers, der Benetton Group, dort ein Einkaufszentrum einzurichten, wurden wegen großen Widerstands der Venezianer verworfen – Grund waren viele Umbauten, die der Architekt Rem Kolhaas plante.  2016 eröffnete der Luxuskonzern LVHM dort ein Einkaufszentrum.

Rialtobrücke: Beliebt trotz großen Andrangs

Von der Rialtobrücke aus kann man die Börse sehen. Allerdings gibt es auf der Brücke reichlich Ablenkung: Souvenirhändler bieten an ihren Ständen Postkarten und andere Erinnerungen an den Venedig-Besuch an. Meist ist es ziemlich voll rund um die Brücke. Denn auch Touristen, die die Stadt gut kennen, kommen vorbei, um die Rialtobrücke wieder einmal zu sehen. Sie gehört schließlich zu den Lieblingszielen. Aus gutem Grund.

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