Sauna ist für mich einer der Gründe, mich auch ein bisschen auf die kühlere Jahreszeit zu freuen. Sie ist der Ort, an dem wir Wärmeliebhaber uns stundenlang aufhalten können und genussvoll darauf warten, dass die Wärme bis in den kleinsten Winkel unseres Körpers vordringt. Herrlich!
Schweigen in der Sauna
80 bis 100 Grad heiß ist es in der Sauna, in der man auf Handtüchern sitzt oder liegt – und entspannt. Der Raum ist etwas für Genießer, die auch mal schweigen können. Wer will schon vor sich hinschwitzen, während neben ihm zwei Menschen stimmungsvoll aus ihrem Leben erzählen?
Innere Einkehr
Sauna, das hat ein bisschen etwas von innerer Einkehr. Man konzentriert sich vollkommen auf sich selbst, spürt den Schweiß, den Herzschlag, die Hitze, die manchmal in Wellen durch den Raum wabert. Und ist ganz schnell in einem angenehm entspannten Zustand, der sich ein bisschen wie Urlaub anfühlt.
Nach dem Saunagang wird geruht
Für Gespräche nutzt man die Zeiten zwischen den Saunagängen. Wenn man die erhitzte Haut mit einem eiskalten Wasserstrahl abgebraust hat und das Kribbeln genießt. Rein in den Bademantel und nichts wie auf den Liegestuhl. Jetzt braucht der Körper Ruhe, denn der Wechsel von heiß auf kalt strengt ihn an.
Der Körper produziert Abwehrstoffe
Innen im Körper passiert viel: Während die Temperaturen auf der Haut um etwa zehn Grad ansteigen, ist es im Körper etwa ein Grad – etwa 38,5 Grad warm ist er dann, was mit Fieber vergleichbar ist. Dadurch produziert der Körper Abwehrstoffe, die Blutgefäße erweitern sich, die Atemfrequenz wird höher und die Muskeln entspannen sich. Außerdem beginnt die Haut zu schwitzen – so erzeugt sie Verdunstungskühle.
Gut für Kreislauf und Gelenke
Insgesamt stabilisiert Saunieren den Kreislauf und stärkt die Abwehrkräfte. Und es kann noch mehr: Die Hitze öffnet die Poren der Haut und kann Akne und andere Hautkrankheiten lindern. Auch bei Rheuma oder Problemen mit Rücken oder Gelenken kann der Saunagang helfen. Verspannungen werden durch die Hitze gelöst – wer intensiv Sport gemacht hat, wird feststellen, dass auch Muskelkater dann deutlich sanfter ausfällt.
Nebenbei entspannt das Saunieren – man kann besser (ein-)schlafen.
Aufguss mit ätherischen Ölen
Ein besonderes Vergnügen ist ein Aufguss. Dabei wird kaltes Wasser, vermischt mit Saunadüften, mit einem Saunalöffel auf die heißen Steine gegeben. Das Wasser verdampft, und der Aufguss-Leiter nimmt ein Handtuch und verwedelt den Dampf. Das spürt man sofort – heiße Luft landet auf der Haut. Der ganze Vorgang dauert etwa fünf bis acht Minuten. Danach noch ein bisschen nachschwitzen und die ätherischen Öle genießen. Mhm, herrlich!
Wer hat’s erfunden?
Wo die Sauna “erfunden” wurde, ist unklar, in vielen Ländern gab es schon vor Jahrhunderten Räume, in denen man Hitzebäder nahm. Aber die Finnen sind es, die dem Ganzen den heutigen Namen verpassten: “Sauna” (für Schwitzhütte) dürfte so ziemlich das einzige finnische Wort sein, das überall auf der Welt bekannt ist. Ulkigerweise haben ausgerechnet die Nachbarn in Schweden einen anderen Namen für die Sauna: Sie sagen “Bastu” dazu.
Die Finnen sind Sauna-Spitzenreiter
Die Finnen jedenfalls haben die Sauna so in ihren Alltag integriert, dass sie Spitzenreiter sind, was die Saunadichte betrifft. Zwei Millionen Schwitzhütten soll es geben, was bei etwa 5,4 Millionen Einwohnern ziemlich ordentlich ist. Sogar in Einzimmerwohnungen finden sich Saunen! Wer die eisigen finnischen Winter kennt, der kann sich vorstellen, dass die Menschen den heißen Raum so richtig genießen.
Tipps für die Sauna
- Vorher duschen und am besten danach abtrocknen, denn dann kann die Haut besser schwitzen
- Neulinge oder Menschen mit empfindlichem Kreislauf wählen die untere oder die zweite Bank, die anderen nehmen die oberste, wo es noch ein bisschen heißer ist
- Am besten entspannt man, wenn man sich aufs Handtuch legt (siehe Foto, es entstand in der Wohlfühltherme Bad Griesbach), sitzen geht aber auch – idealerweise sollte man die Füße auf Körperhöhe abstellen. Wer Liegen bevorzugt, sollte sich aufsetzen, bevor er die Sauna verlässt, denn das schont den Kreislauf
- Der erste Saunagang sollte acht bis zwölf Minuten dauern – es sei denn, man fühlt sich unwohl. Dann verlässt man die Sauna sofort
- Nach dem Saunagang kalt abduschen, an die frische Luft gehen und danach ruhen
- Wieviele Saunagänge man macht, muss jeder selbst entscheiden, aber weil der Körper zwischendrin immer wieder Ruhe braucht, sollte man ausreichend Zeit einplanen. Allgemein werden maximal drei Gänge empfohlen. Beim zweiten und dritten Gang kann man bis zu 15 Minuten in der Sauna bleiben
- Wer erkältet ist, sollte lieber nicht in die Sauna gehen! Diabetiker und Menschen mit Bluthochdruck sollten vorher mit ihrem Arzt sprechen
- Und: Nach dem Saunagenuss viel trinken, am besten Apfelsaftschorle oder Mineralwasser.
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