Im Wettstreit um die berühmtesten Bauwerke liegt Sydney (Australien) ziemlich weit vorn. Grund ist das berühmte Sydney Opera House, das es mit seiner ungewöhnlichen Form zur Legende gebracht hat. „The Oyster“ (die Auster) wird das Bauwerk auch genannt, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. Und der Spitzname passt – zumal die Oper auch noch an drei Seiten von Wasser umgeben ist. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur während der Fußball-WM der Frauen, dessen Finale am 20. August 2023 in Sydney stattfindet.
Eine Million Keramikfliesen fürs Sydney Opera House
184 Meter lang, 118 Meter breit und 67 Meter hoch ist das Sydney Opera House, das mit mehr als einer Million weißen Keramikfliesen bedeckt ist. Drinnen sind mit der Konzerthalle, dem Operntheater, dem Drama Theatre, dem Playhouse und dem Studio Theatre fünf Theater untergebracht, außerdem gibt es ein Kino, Restaurants, Bars und Souvenirläden.
Der Entwurf für das Opera House in Sydney stammt von dem dänischen Architekten Jørn Utzon, der 1957 einen Architekturwettbewerb für die Gestaltung des Gebäudes gewonnen hatte. Er entwarf einen futuristischen Bau mit einem Dach, das aus sechs hochstehenden, gekrümmten Schalen besteht. Entstehen sollte die Oper auf einer Halbinsel im Hafen – und da erschien Utzon die segelartige Dachkonstruktion sehr passend. Mehr als 100 Millionen Dollar später war die Sydney Opera fertig, am 20. Oktober 1973 wurde sie hochoffiziell von der britischen Königin Elizabeth II. eröffnet.
Streit mit dem Architekten
Zu der Zeit hatte die Welt schon fast vergessen, dass es wegen künstlerischer Differenzen und der deutlich angestiegenen Baukosten einen heftigen Streit zwischen dem Architekten und dem Bundesstaat New South Wales gegeben hatte, in dessen Folge Utzon die Baustelle und das Land 1966 verließ und nie wieder zurückkehrte. So wurde eine Gruppe australischer Architekten mit dem Innenausbau betraut. Den Streit mit Utzon legte Australien 2004 bei, indem man ihn bat, sich an der Neuausstattung der Innenräume zu beteiligen. Der Architekt schuf einen eindrucksvollen Wandteppich. Eine Besonderheit ist auch die 1979 im neobarocken Stil erbaute Orgel.
2016 begannen Renovierungs- und Umbauarbeiten am Sydney Opera House. Auch der Außenbereich soll ein neues Gesicht bekommen.
Eines der größten Kulturzentren der Welt
Seit seiner Eröffnung hat es das Sydney Opera House nicht nur zu einer der bedeutendsten Attraktionen Australiens gebracht (ebenso wie die Natur-Attraktionen Uluru, Great Barrier Reef oder Kakadu-Nationalpark), sondern es wurde auch zu einem der größten Kulturzentren der Welt. Ungefähr 2500 Veranstaltungen gibt es pro Jahr, darunter die Biennale of Sydney. Und immer zu Silvester wird The Oyster zum Zentrum des prächtigen Feuerwerks.
YouTube-Konzert mit 101 Musikern aus 33 Ländern
Ein Besuch des Bauwerks gehört zu den Höhepunkten des Sydney-Urlaubs. Es gibt Führungen durch das gesamte Sydney Opera House inklusive Blick in die Backstage-Bereiche. Und wer mag, der kauft sich gleich ein Ticket für ein Konzert oder ein Theaterstück, um auch noch die Akustik und die Atmosphäre der Sydney Opera zu genießen. Auch die Generation YouTube hat das Haus schon entdeckt: 2011 taten sich 101 Musiker aus 33 Ländern nach einem Aufruf des Videoportals zum YouTube Symphony Orchestra zusammen, studierten mit Profimusikern ein abendfüllendes Programm ein und luden zum Konzert in der Opera ein, das weltweit übertragen wurde.
Zum Jubiläumsfest im Oktober ist ein üppiges Programm geplant.
Infos zum Sydney Opera House
- Adresse: Bennelong Point, Sydney NSW. Anreise: Bus bis Circular Bay, von dort etwa sechs Minuten Fußweg
- Führungen: täglich (auch auf Deutsch), Infos finden Sie hier
- Internet: www.sydneyoperahouse.comAnzeige:
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