Tag des Waldes 2023: Besondere Wälder in Europa

Von Silke 17. März 2023 Kommentare 6 Min. Lesezeit
Nicht nur am Tag des Waldes sehenswert: alte Eiche im Berliner GrunewaldNicht nur am Tag des Waldes sehenswert: alte Eiche im Berliner Grunewald

Am 21. März ist Tag des Waldes. Grund genug, sich mal wieder die Bedeutung der Wälder in Erinnerung zu rufen. Und einige ungewöhnliche Wälder vorzustellen. Die Kommunikationsagentur Wilde&Partner und my little luxury haben sie zusammengestellt.

Der Tag des Waldes ist seit 2012 offizieller Thementag

Der Tag des Waldes wurde 1971 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen eingerichtet. Grund war die globale Waldvernichtung, auf die aufmerksam gemacht werden sollte. Und es ging um die Botschaft, dass Wälder geschützt und nachhaltig genutzt werden sollten, statt sie zu zerstören. Seit 2012 ist der 21. März offizieller Thementag der Vereinten Nationen.

Besondere Wälder in Europa

Natürlich ist jeder Wald ein lohnenswertes Ziel (nicht nur am Tag des Waldes), und am schönsten ist es, wenn man ihn mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Für die Berliner ist es zum Beispiel der Grunewald, der mit 3000 Hektar Fläche zu den größten Stadtwäldern in Deutschland gehört. Eine Erholungsoase in der Weltstadt. Aber es gibt einige Wälder in Europa, die ungewöhnlicher sind als andere. Eine Auswahl stellen wir hier vor.

Der Wald von Chambord (Frankreich)

Er ist 5440 Hektar groß und gilt als größter geschlossener Waldpark Europas. Eine 32 Kilometer lange Mauer umschließt den Park, von dem 200 Hektar landwirtschaftlich genutzt werden. Im Wald von Chambord findet sich das zweitgrößte Brutgebiet Frankreichs für den Fischadler. Besucher können von mehreren Aussichtspunkten aus Wildtiere beobachten. Besonders interessant wird es während der Brunftzeit der Hirsche zwischen Mitte September und Mitte Oktober. Und natürlich ist auch das atemberaubende Schloss Chambord ein absolut lohnendes Ziel! Unterkunftstipp: Hotel Relais de Chambord (Zimmerpreise ab 161 Euro)

Obergurgler Zirbenwald (Österreich)

Auf etwa 2000 Metern Höhe liegt dieser etwa 20 Hektar große Wald mit teilweise über 300 Jahre alten Zirben. Seit 1963 ist der Wald im Naturpark Ötztal ein Naturdenkmal. Es gibt einen 4,4 Kilometer langen Wanderweg, der durch das Gebiet führt. Interessant sind die 15 interaktiven Stationen, an denen man viel über die Natur im Ötztal, über Flechten, tierische Bewohner wie Sperlingskauz, Tannenhäher, Buntspecht und Baummarder, über Gletscher und natürlich über die Zirbe erfährt. Die Bäume verströmen einen wunderbaren, würzigen Duft. Das macht Zirbenholz auch so attraktiv für den Möbelbau. Der Duft sorgt dafür, dass Stress reduziert wird. Viele Hotels und Pensionen haben Zimmer mit Zirbenholz eingerichtet, etwa „Zum Hirschen“ in Oberlängenfeld, „Alpengasthof Gruner“ in Sölden oder „Naturhotel Waldklause“ in Längenfeld. Und wenn Sie eine Wanderung unternehmen, können Sie auf 1946 Metern Höhe in der „Zirben-Alm“ einkehren.

Lorbeerwald auf La Palma (Kanarische Inseln)

Es gibt nur noch sehr wenige Lorbeerwälder auf der Welt, am Tag des Waldes verdienen sie ganz unbedingt eine Erwähnung. „Los Tilos“ im Nordosten La Palmas ist einer davon. Der Passatwind sorgt dafür, dass es in dem Gebiet, das auf 500 bis 1200 Metern Höhe liegt, immer feucht ist – entsprechend üppig ist die Vegetation. Seit 1983 ist Los Tilos ein Unesco-Biosphärenreservat. Hier gedeihen vier Lorbeer-Arten (Viñatigo, Loro, Barbusano und Tilo), dazu viele Moose und Farne. Manchmal ist der Wald nebelverhangen und sieht dann richtig magisch aus. Es gibt einige herrliche Wanderwege – schmal, teilweise steil und mit großartigen Aussichten.
Los Tilos liegt vier Kilometer vom Ort Los Sauces entfernt. Es gibt ein Besucherzentrum und zwei beschilderte Wanderwege. Einer ist 2,5 Kilometer lang und führt durchs Innere des Waldes, der andere ist herausfordernder: Er steigt auf 1000 Höhenmeter auf und führt zu den Quellen von Marcos y Cordero.

Nebelwald Garajonay auf La Gomera (Kanarische Inseln)

Auch dieser Wald wird von Lorbeerbäumen geprägt. Sie sind mit Flechten und einer dicken Schicht Moos bedeckt. Ursache dafür ist auch hier der häufige Nebel, der den Wald manchmal in eine märchenhafte Landschaft voller Fabelwesen verwandelt. Der zum Unesco-Welterbe gehörende Nationalpark liegt im Herzen der Insel La Gomera. Guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist das Dorf El Cedro. Lohnenswert ist auch das Besucherzentrum Juego de Bola, das nahe der nördlichen Zufahrt im Nationalpark liegt. Und: Wandern Sie unbedingt zum Mirador de Agulo. Dieser Aussichtspunkt hat eine gläserne Plattform und bietet eine herrliche Weitsicht. Es gibt auch Wanderwege zum Alto de Garajonay, dem mit 1487 Metern höchsten Gipfel La Gomeras.

Wistman’s Wood (Dartmoor, Großbritannien)

Der winzige Wald liegt im Tal des West Dart River. Hier wachsen Zwerg-Eichen zwischen bemoosten Steinen. Es gibt tiefhängende Flechten und Äste, die nach den Wanderern zu greifen scheinen. Die Bäume sind klein und unregelmäßig gewachsen – kein Wunder, dass sich viele Mythen und Märchen um diesen Wald ranken. Eine reizvolle Unterkunft in der Umgebung ist das The Two Bridges Hotel.

Feenwald Fanal (Madeira, Portugal)

Wie auf den Inseln La Palma und La Gomera wachsen auch in diesem Wald Lorbeerbäume. Viele davon sind mehrere Jahrhunderte alt und mit Moos bewachsen. Der Anblick ist großartig! Mystisch und sehr besonders. Der Wald, der auch als Laurisilva bekannt ist, gehört seit 1999 zum Unesco-Weltnaturerbe. Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen ist das Forsthaus Posto Florestal Fanal. Gut übernachten können Sie im Wanderhotel „Quinta Alegre“, das auch Wanderpakete und geführte Touren anbietet.

Paneveggio in Italien

„Geigenwald“ wird dieser Fichtenwald im Naturpark Paneveggio in den Dolomiten auch genannt. Das liegt daran, dass die Haselfichten, die hier wachsen, schon seit Jahrhunderten den Rohstoff für wertvolle Instrumente liefern. Es heißt, dass schon der weltberühmte Instrumentenbauer Stradivari in diesem Wald das Holz für seine Geigen gesucht haben soll. Mindestens 150 Jahre alt muss eine Haselfichte werden, bevor ihr Holz für Instrumente verwendet wird. Übernachtungs-Tipp: das Hotel „Stella Alpina“ in Bellamonte.

Blauer Wald in Hallerbos (Belgien)

Immer im Frühling (in der Regel erst nach dem Tag des Waldes) bildet sich auf dem Boden dieses Waldes ein leuchtend blauer Teppich: Die Hasenglöckchen blühen. Der Anblick der kleinen Blüten ist atemberaubend. Es gibt viele Wanderwege in dem Wald, und ab Mitte April einen „Bluebell Walk“, bestehend aus zwei Wegen, die zu den Hasenglöckchen führen. Auf dieser Seite können Sie die Entwicklung der Blüten verfolgen. Unterkunftstipp: Das „Hallerbos B&B“ liegt direkt am Wald und ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen.
Ein weiterer Artikel über Hasenglöckchen-Wälder

Nicht nur am Tag des Waldes: Waldbaden in der Natur

Wenn Sie sich für Waldbaden interessieren, haben Sie in Bayern die Wahl: Zehn Gemeinden sind dort als Kurwald zertifiziert , drei weitere (Bad Füssing, Bad Kötzting und Bad Wörishofen) als Heil- und Kurwald. In anderen Bundesländern gibt es ähnliche Angebote: den Kur- und Heilwald Heringsdorf, den Kurwald Graal-Müritz und den Kurwald Klink in Mecklenburg-Vorpommern, weitere Kur-, Erholungs- und Heilwälder in Augsburg, Heidelberg, Rastatt, Paderborn, Weißenburg, Wernigerode, Butzbach und Karlsruhe. Und überall in Deutschland finden Sie Waldbaden-Angebote (in Brandenburg z.B. am 21. Juni in Doberlug-Kirchhain). 

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